Die Waldsiedlung in Berlin-Zehlendorf steht auf der aktuellen Vorschlagsliste für das Welt- und Kulturerbe der UNESCO. Am 4. Dezember einigten sich die Kultusminister*innen der Länder und des Bunds auf sieben neue deutsche Vorschläge. Die farbenfrohe Waldsiedlung, auch bekannt als Onkel Toms Hütte oder Papageiensiedlung, wurde von 1926 bis 1932 nach Plänen der Architekten Bruno Taut, Hugo Häring und Otto Rudolf Salvisberg errichtet und war dabei ihrer Zeit voraus. Das Genossenschaftsprojekt am damaligen Rande Berlins wurde konzipiert um Wohnraum für verschiedene soziale Schichten bereitzustellen – Wohnraummangel war in der Weimarer Republik ein großes Problem. Architektur, Natur und Funktionalität sollten dabei eine harmonische Verbindung eingehen. Damals waren die Einfamilienhäuser mit jeweils 85 bis 104 Quadratmetern Wohnfläche großzügig bemessen. Neben der Waldsiedlung aus der Zeit der Berliner Moderne wurden auch die Fundstätte der 300.000 Jahre alten Schöninger Speere in Niedersachsen, das "Pretziener Wehr" in Sachsen-Anhalt, der Fernsehturm in Stuttgart und der Olympiapark in München vorgeschlagen, wie die Kultusminister*innenkonferenz mitteilte. Die ebenfalls vom Land Berlin auf die Vorschlagsliste eingereichten Gebiete der Karl-Marx-Allee in Ost-Berlin und der Interbau 1957 setzten sich nicht durch.