Im Berliner Bezirk Lichtenberg spielt sich ein waschechtes
Politdrama ab: Baustadtrat Kevin Hönicke (SPD – Sozialdemokratische
Partei Deutschlands) ist seit Oktober in seiner Position freigestellt, denn es wird gegen ihn
ermittelt. Hönicke habe vermeintlich versucht, vor der Wiederholungswahl 2023 den damaligen
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke) zu diskreditieren, wie der
Tagesspiegel enthüllte. Es geht um anonyme Briefe an
Medienhäuser, in denen über ein angebliches Sexualdelikt im
Bezirksamt spekuliert wurde, den Grunst habe vertuschen wollen. Die
Sexismus-Anschuldigungen erwiesen sich nach Recherche des Tagesspiegels
als falsch. Der Briefumschlag, den ein Redakteur auf den
Sozialen Netzwerken veröffentlichte, alarmierte aber sowohl die Spitze des
Bezirksamts als auch das Landeskriminalamt (LKA) und
die Staatsanwaltschaft, die nun wegen etwaigen Verrats von
Dienstgeheimnissen ermitteln. Auf dem Foto war nämlich die
Online-Briefmarke inklusive Zahlencode zu sehen. Werden Briefmarken über das Internet bestellt,
enthält die Frankierung einen QR-Code und eine Buchstaben- und Zahlenkolonne.
Diese führt auf die Bankverbindung zu Kevin Hönicke.