Ab November können Fahrgäste auf den von der Firma ArrivaBus betriebenen Linien in Budapest indonesische und philippinische Busfahrer*innen antreffen, schreibt die Tageszeitung Népszava. Sie werden von einer Personalvermittlungsfirma angestellt sein, die gruppenweise Busfahrer*innen für Ungarn rekrutiert. Die Ausbildung der ausländischen Arbeitskräfte würde bereits laufen, und ArrivaBus habe ebenfalls vor, englischsprachige Dispatcher*innen einzustellen. Ein Drittel der Budapester Busse – rund 450 Fahrzeuge – werden von ArrivaBus, einem der größten Vertragsunternehmen der Budapester Verkehrsgesellschaft (BKK), betrieben. Die Firma bestätigte, dass bereits circa fünf Prozent ihrer Busfahrer*innen Ausländer*innen sind. Auf sie könnten sich die Fahrgäste in Budapest genauso verlassen wie auf jede*n andere Busfahrer*in, so ArrivaBus. Die Budapester Stadtverwaltung halte es nicht für sinnvoll, den Fahrer*innenmangel durch die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte zu beheben, reagierte Ambrus Kiss (parteilos), Vizeoberbürgermeister für Finanzen, auf die Nachricht. Diese Lösung komme für von den Budapester Verkehrsbetrieben (BKV) betriebene Busse nicht in Frage, da die Stadtverwaltung lieber mit der potentiellen inländischen Arbeitskräftereserve rechne, so Kiss. Gábor Nemes (DK – Demokratische Koalition), Mitglied des BKV-Vorstands und ehemaliger Gewerkschaftsführer, sagte ebenfalls, dass er nicht dafür sei, dass die BKV Arbeitnehmer*innen aus Drittländern einstellt und dass diese Frage mit den Gewerkschaften diskutiert werden müsse. Der Zustrom billiger Arbeitskräfte aus Asien könnte nämlich auch die Gewerkschaften in eine schwierige Lage bei Lohnverhandlungen bringen, so Nemes weiter. Trotz eines Nettogehalts von 1.119 Euro und eines erleichterten Zugangs zum Führerschein gibt es in Ungarn einen Mangel an Busfahrer*innen. In Budapest fehlen durchschnittlich 100 bis 150 Busfahrer*innen. Die BKV hat im Sommer neue Arbeitskräfte mit einer Bruttoprämie von 1.289 Euro angeworben.