Aufgrund übermäßiger Verspätungen wegen der Renovierung der Strecke Győr-Budapest haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) seit dem 2. Oktober alle ungarischen Direktzüge vom westeuropäischen Netz getrennt. Die Maßnahme betrifft mehrere Strecken zu deutschen und österreichischen Städten wie Linz, Salzburg oder München und gilt voraussichtlich bis 26. Oktober. Die Railjet-Züge aus Budapest werden nun in Wien geteilt, und die Fahrgäste, die weiterreisen wollen, müssen den Zug wechseln. Die Züge verkehren zurzeit mit einer Verspätung von 20 bis 30 Minuten auf der Strecke Győr-Budapest, es kommen allerdings auch längere Verspätungen vor. Laut dem Mobilitätsexperten, ehemaligen ungarischen Staatssekretär für Mobilität und ehemaligen Generaldirektor der Budapester Verkehrsgesellschaft (BKK), David Vitézy, sei der Grund, warum Österreich alle ungarischen Züge vom westlichen Eisenbahnnetz abtrennt, der erbärmliche Zustand des Betriebes der MÁV. Es sei laut Vitézy unverständlich, warum es nach der Warnung der ÖBB nicht möglich war, die Züge von Budapest aus – etwa durch eine Fahrplanänderung – so zu starten, dass sie pünktlich in Wien ankommen.