Die Belgrader Nichtregierungsorganisation Zentrum für Lokalvewaltung (CLS) hat die Öffentlichkeit auf einen potentiellen Korruptionsskandal hingewiesen. Angeblich plant der Gemeinderat von Belgrad mit einem Budgetausgleich die Verschuldung der Belgrader Verkehrsbetriebe (GSP) um den Betrag von 325 Millionen Euro abzusegnen. Dieser Betrag soll in die Beschaffung neuer Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr fließen. CLS habe in diesem Kontext erfahren, dass beispielsweise neue Straßenbahnen ohne Durchführung eines Tenderverfahrens angeschafft werden könnten. Laut CLS habe die Stadt eine Delegation in die Türkei entsendet, die mit dem türkischen Straßenbahnhersteller Bozankaya über den Kauf 100 neuer Straßenbahnen verhandelt haben soll. Belgrads Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) hatte in der vergangenen Zeit mehrmals eine Erneuerung des Öffi-Fuhrparks in Aussicht gestellt. Es war die Rede von 500 neuen Bussen sowie jeweils 100 Straßenbahnen und O-Bussen. Die türkischen Straßenbahnen würden europaweit lediglich in Rumänien im Einsatz sein und gehörten nicht zur etablierten Straßenbahnklasse, weswegen es keinen Grund für die Favorisierung dieses Herstellers gebe, erklärten CLS und die Belgrader Gemeinderatsopposition.