Deutscher Vizekanzler will CO2-Endlager auf hoher See

26.2.2024

Um die Klimaziele zu erreichen, plant Deutschlands Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne – Bündnis 90/Die Grünen) Kohlendioxid (CO2) aus bestimmten Industriezweigen wie Zement- und Kalkproduktion im Meeresboden zu speichern. Trotz seiner Überzeugung von der Sicherheit der Technologie und der beherrschbaren Risiken stoßen diese Pläne auf Kritik von Umweltverbänden und sogar innerhalb seiner Partei. Habeck betont, dass die Speicherung auf hoher See erfolgen soll, wobei Meeresschutzgebiete ausgeschlossen werden. Die Deutsche Umwelthilfe warnt vor "lebensverlängernden Maßnahmen für fossile Gaskraftwerke" und befürchtet, dass die erneute Erfassung von CO2 die Bemühungen um dessen Vermeidung verringern könnte. Die Nordsee könnte laut ihrer Einschätzung in einen Entsorgungspark umgewandelt werden. Die Umweltschutzorganisation appelliert an das Bundeskabinett und den Bundestag, diesem Vorschlag nicht zuzustimmen. Auch der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Leif Miller, sieht die Einbeziehung fossiler Kraftwerke als falsches Signal. In Österreich ist die CO2-Speicherung seit 2011 aufgrund von Umweltbedenken verboten, jedoch wird alle fünf Jahre überprüft, ob das Verbot noch gerechtfertigt ist. Der österreichische Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP – Österreichische Volkspartei) sprach sich im Herbst 2023 für eine Aufhebung des Verbots aus. In einigen anderen EU-Mitgliedsstaaten ist die CO2-Speicherung derzeit ebenfalls untersagt.

Quelle: Tagesschau.de,