Am Samstag, 16. September
2023, wurde der Prager Wenzelsplatz erneut zur Schaubühne von heftigen
Protesten. Diesmal wurde die Kundgebung von
der außerparlamentarischen populistischen Partei PRO (Recht Respekt
Expertise) organisiert. Die Demonstration unter dem Motto
"Tschechische Republik gegen die Regierung" dauerte etwa zweieinhalb
Stunden. Die Demonstrant*innen zeigten tschechische Flaggen und
regierungsfeindliche Transparente. Während der Demonstration wurde
ein Mann verhaftet, da er ein T-Shirt mit dem
verbotenen Logo der russischen Söldnergruppe Wagner trug. Ihm wird vorgeworfen,
Verbrechen im Zusammenhang mit der Infragestellung, Billigung und
Rechtfertigung von Völkermord begangen zu haben. Der Parteivorsitzende von PRO,
Jindřich Rajchl, betonte: "Wir wollen keine EU-Regierung, keine
amerikanische Regierung, keine ukrainische Regierung, keine russische Regierung
und keine chinesische Regierung. Wir wollen eine Regierung für die Bürger*innen
der Tschechischen Republik." Rajchl kritisierte zudem die
im Vergleich zu Nachbarländern höheren Energiepreise und
bemängelte, dass Tschechien das einzige Land in Europa sei, das wirtschaftlich
noch nicht wieder das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie erreicht habe.
Rajchl erläuterte weiter, dass das tschechische Sozial- und
Gesundheitssystem unter "einer Flut von Wirtschaftsmigrant*innen aus der
Ukraine vor dem Platzen" stehe. Er kritisierte auch den Mangel an
Medikamenten sowie Innenminister Vit Rakušan (STAN
– Bürgermeister und Unabhängige) und dessen Absicht, den Euro einzuführen.