Obwohl Start-ups weiterhin als Hoffnungsträger der Wirtschaft gelten, zeigt der aktuelle "Start-up Monitor" (DSM) des "Startup-Verbands" und PwC Deutschland, dass die Boom-Zeiten vorerst vorbei sind – auch in Berlin. Die umfassendste Studie zur deutschen Start-up-Landschaft mit fast 2.000 Befragten ergab, dass die Gründer*innenszene unter den aktuellen Krisen leidet. Das Geschäftsklima liegt nur knapp über dem Tiefpunkt im Corona-Jahr 2020. In Berlin, der "Start-up-Hauptstadt" mit 20,8 Prozent aller Unternehmenssitze, sind 41,2 Prozent der Start-ups im wachsenden "SaaS-Bereich", also in der Softwareentwicklung, tätig – im Gegensatz zu Gesamt-Deutschland, wo dieser Anteil bei 33,4 Prozent liegt. Zudem verzeichnet Berlin, gemeinsam mit München, die höchste durchschnittliche Beschäftigtenzahl pro Start-up mit 41,2 Mitarbeitenden im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 18,9 Prozent. Das "investitionsintensive und wachstumsstarke Ökosystem Berlin" hat jedoch auch stärker unter Entlassungen gelitten als der Rest der Bundesländer. Im letzten Jahr mussten fast ein Viertel der Berliner Start-ups Stellen abbauen, während im gleichen Zeitraum 46,8 Prozent neue Arbeitsplätze schaffen konnten. München verzeichnete in dieser Hinsicht eine positivere Entwicklung, wobei nur 12,6 Prozent der Start-ups Personal abbauen mussten und 60,9 Prozent neue Mitarbeitende einstellen konnten. Dennoch zeigt sich in Berlin eine Abnahme bei den geplanten Neueinstellungen: Pro Firma sind noch 13,2 Neueinstellungen vorgesehen (2022: 19,8), in München sind es 12,1 (2022: 15,8). Der bundesweite Rückgang ist moderater, mit durchschnittlich acht neuen Arbeitsplätzen pro Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten (2022: 9,2). Ein positiver Aspekt ist jedoch die höhere Zahl von Frauen, die sich in Berlin selbstständig machen, mit einem Gründerinnenanteil von 26,7 Prozent, was über dem Bundesdurchschnitt von 20,7 Prozent liegt.