Die in Sachen öffentlicher Verkehr krisengebeutelten Zagreber Bürger*innen können seit Kurzem etwas aufatmen. Denn: Ende 2024 wurde die Savebrücke Jadranski most nach drei Jahren wieder für den Straßenbahnverkehr geöffnet. Die Brücke wurde wegen Baufälligkeit saniert, war wegen ihrer Bedeutung für die Anbindung der Zagreber Bezirke am rechten Saveufer aber weiterhin für Auto- und Lkw-Verkehr geöffnet. Das verlangsamte die Arbeiten erheblich. Am 7. Jänner 2025 wurde zudem die Endstation Mihaljhevac nach rund sieben Monaten Sanierungsarbeiten wieder eröffnet. Dadurch verkehren die Straßenbahnlinien 8, 14 und 15 wieder auf ihrer ursprünglichen Trasse. Somit normalisiert sich auch der Verkehr auf zahlreichen Buslinien, da anstelle der Straßenbahnen Ersatzbuslinien verkehrten. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte anlässlich der Eröffnungen eine weitere Maßnahme zur Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel an. Nachdem seit Mitte 2024 alle Bürger*innen über 65 Jahre die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen können, werden ab April 2025 auch alle Personen unter 18 Jahren keine Fahrkarte für die Busse und Straßenbahnen mehr benötigen. Bürgermeister Tomašević erklärte, dass auf diese Weise die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver werden soll. Er betonte zudem, dass es sich hierbei um kein Wahlzuckerl handle, trotz der Tatsache, dass die Maßnahme wenige Wochen vor den Kommunalwahlen in Kraft treten wird. Expert*innen begrüßten zwar die Ankündigung, äußerten aber ihre Skepsis. Denn: Schüler*innen besitzen sowieso kein Auto – somit wird wegen der neuen Maßnahme niemand vom Auto auf die Öffis umsteigen.