Laut der in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet Planetary Health" veröffentlichen Studie, die in 854 europäischen Städten durchgeführt wurde, verursacht Hitze mehr als 20.000 Todesfälle jährlich und Kälte mehr als 200.000. Dies entspricht einer Sterberate von 129 Kältetote beziehungsweise 13 Hitzetoten pro 100.000 Einwohner*innen. Die Übersterblichkeit aufgrund von Kälte und Hitze nimmt mit zunehmenden Alter, aber auch mit dem Klimawandel stark zu. Aus verschiedenen relevanten Quellen sammelten die Forscher*innen Daten zu 22 Faktoren über Städte, darunter: Gesamtbevölkerung, Anteil der Einwohner über 65, Bevölkerungsdichte, Anteil der Single-Haushalte, Bruttoinlandsprodukt, Lebenserwartung bei der Geburt, Arbeitslosenquoten, Bildungsniveau, Luftbelastung mit Feinstaub, Vegetationsmerkmalen und Krankenhausbettenraten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Kroatien sowohl bei kaltem als auch bei heißem Wetter eine sehr hohe Übersterblichkeit aufweist. Mit 156 Kältetoten pro 100.000 Einwohner*innen ist Kroatien hoch positioniert – Lettland weist mit 240 pro 100.000 Einwohner*innen die höchste Übersterblichkeit bei Kälte auf. Rekordhalter unter den Städten ist die im Osten Kroatiens gelegene Stadt Osijek mit 58 Toten. Auf Kroatien folgen Zypern, Griechenland und Italien. Darüber hinaus gehört Kroatien laut Eurostat-Daten zu den fünf Ländern mit dem größten Anteil älterer Menschen an der EU-Bevölkerung. Laut dem kroatischen Amt für öffentliche Gesundheit liegt Kroatien hinsichtlich der Anzahl der Menschen mit Übergewicht – einem Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs – an der Spitze der EU. Auch im Hinblick auf die Ergebnisse der Krebsbehandlung ist Kroatien Schlusslicht in der EU. Ein großes Problem besteht auch darin, dass sich Kroatien nur langsam an den Klimawandel anpasst.