Zwei entgegengesetzte Demonstrationen zum Thema Abtreibung fanden am Samstag, 7. Oktober, in Ljubljana statt. Der Marsch für das Leben, der sich öffentlich gegen Abtreibung ausspricht, hatte seinen Protest im Voraus angemeldet. Nach amerikanischem Vorbild vertritt die Bewegung den Standpunkt, dass das Leben mit der Empfängnis beginne. Darauf wiederum reagierten Vertreter*innen der entgegengesetzen Pro-Choice-Bewegung mit einem kleinen Gegenprotest, im Zeichen des Rechts von Frauen auf körperliche Selbstbestimmung. Zwischenfälle gab es keine, wohl auch dank sichtbarer Polizeipräsenz. Beide Demonstrationen sind Folge einer Affäre, in der Sloweniens Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar (parteilos), die sonst körperliche Selbstbestimmung von Frauen stark unterstützt hat, ihre junge Beraterin entließ, weil sie sich bei einer früheren Pro-Choice-Demonstration unangemessen verhalten haben soll. Durch ihre klare Haltung gegen Abtreibungsgegner*innen soll sie deren Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt haben. Anders sieht es Premierminister Robert Golob (GS – Bewegung Freiheit). Ihm zufolge hat sich Beraterin tapfer für Grundrechte eingesetzt.
Quelle: Dnevnik.si, Ljubljana