Obwohl die kroatische Öffentlichkeit schon einiges an Vetternwirtschaft gewohnt ist, wurde nach einer Recherche der kroatischen Tageszeitung "Jutarnji list" ein neuer Tiefpunkt erreicht. Die Zeitung ging Gerüchten nach, wonach neben dem Dienststellenleiter für lokale Selbstverwaltung der Stadt Zagreb Zoran Nevistić, auch zahlreiche seiner Familienmitglieder in der Stadtverwaltung arbeiten. So stellte sich heraus, dass seit dem Nevistić vor rund 12 Jahren in der Stadt engagiert wurde, auch seine Frau, deren Schwester sowie zwei seiner Söhne und deren Frauen in der Stadtverwaltung einen Job gefunden haben. Auch sein jüngster Sohn war angestellt, nachdem die JournalistInnen jedoch herausfanden, dass er die benötigten drei Jahre Arbeitserfahrung nicht vorweisen kann, wurde sein Arbeitsvertrag aufgelöst. Sein Neffe ist bei den Zagreber Stadtwerken beschäftigt. Nevistić erklärte, dass alles rechtmäßig zugegangen ist, da alle nach Ausschreibungen angestellt wurden. Über diesen Fall berichten auch ausländische Medien wie die FAZ oder die Süddeutsche Zeitung.