Bundesweite Neonazi-Razzia in Deutschland

19.9.2023

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) hat den rechtsextremistischen Verein "Hammerskins Deutschland" sowie seine regionalen Ableger und die Teilorganisation "Crew 38" verboten. Die Neonazi-Gruppe ist ein Ableger der US-amerikanischen "Hammerskin"-Gruppierung, die Ende der 1980er-Jahre in den USA in der rechtsextremistischen Skinhead-Szene gegründet wurde. Weltweit unterhält die Gruppe sogenannte "Divisionen" in verschiedenen Ländern, die alle in einer "Hammerskin-Nation" organisiert sind. In Deutschland existiert sie seit Anfang der 1990er Jahre. Die Gruppe trat vor allem mit konspirativ organisierten Musikveranstaltungen auf. Die Razzien am 19. September 2023 richteten sich primär gegen die führenden Mitglieder der Organisationen. Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) und der Landespolizeien durchsuchten zeitgleich in zehn Bundesländern die Wohnungen von 28 "Hammerskins"-Funktionären und Mitgliedern. Bei den Durchsuchungen soll das Vereinsvermögen beschlagnahmt werden. Das Verbot der Gruppe erfolgte, weil die "Hammerskins" sich nach Auffassung des Bundesinnenministeriums "gegen die verfassungsmäßige Ordnung" und "gegen den Gedanken der Völkerverständigung" stellten. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) stuft die "Hammerskins" als gewaltorientiert ein.

Quelle: Tagesschau.de,