In den letzten zehn Jahren ist der Kokainkonsum in Kroatien gestiegen. Nach den Niederlanden hat Kroatien den höchsten Kokainverbrauch pro Kopf in der EU. Dies ergab eine Studie zur allgemeinen Bevölkerung in Kroatien, die vom Kroatischen Institut für öffentliche Gesundheit und dem Ivo Pilar Institut 2023 durchgeführt wurde. Die Anzahl der Erwachsenen, die 2023 Kokain konsumierten, ist im Vergleich zu 2011 um das Fünffache gestiegen. Der größte Anstieg wurde bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 34 Jahren bemerkt. 2011 konsumierte einer von 100 jungen Menschen Kokain, 2023 war es bereits einer von 24 in derselben Altersgruppe. Jede vierte Person in Kroatien hat zumindest einmal im Leben eine illegale Droge konsumiert, in den letzten zwölf Monaten haben zehn Prozent der Bürger*innen Drogen genommen. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen hat Erfahrungen mit Drogen, etwa elf Prozent konsumieren sie regelmäßig. Am beliebtesten ist Cannabis, gefolgt von Kokain. Auch in Bezug auf Rauchen und Alkoholkonsum befindet sich Kroatien an der europäischen Spitze. Der Gebrauch von Beruhigungs- und Schlafmitteln ist während der Corona-Pandemie ebenfalls gestiegen.
Nachdem für zehn kroatischen Verfassungsrichter*innen am 6. Dezember 2024 ihre Mandate abliefen, steuerte Kroatien wochenlang auf eine Verfassungskrise zu. Es schien jedoch, dass die regierende Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) und die oppositionelle Sozialdemokratische Partei (SDP) einen Kompromiss über die zehn neuen kroatischen Verfassungsrichter*innen erzielen konnten. Diese müssen per Zweidrittelmehrheit vom Parlament gewählt werden. Die Ernennung sollte am Freitag, den 6. Dezember 2024, erfolgen. Jedoch kam es in letzter Sekunde zu einem Drama. Die SDP lehnte die Abstimmung am Freitag ab, da sie nicht am selben Tag zunächst über ein von ihnen eingebrachtes Misstrauensvotum gegen die Regierung (welches jedoch keinerlei Chancen hatte) abstimmen wollte, um sofort danach gemeinsam mit den Regierungsabgeordneten über die neuen Richter*innen zu entscheiden. Nach einem stundenlangen Tauziehen gab die HDZ nach und die Abstimmung wurde für Samstag, den 7. Dezember 2024 angesetzt, um die Richter*innen zu ernennen. Am Wochenendes stellte sich dann heraus, dass die scheidenden Verfassungsrichter*innen sich mit zehn zu drei Stimmen ihre Mandate eigenmächtig bis zur Ernennung der neuen Richter*innen verlängert hatten. Sie beriefen sich dabei auf eine Entscheidung der Venezianischen Kommission. Verfassungsrechtsexpert*innen sind jedoch entsetzt über diesen Schritt. Zwar dauerten ihre Mandate nur 14 Stunden, beziehungsweise bis zur Angelobung durch den kroatischen Staatspräsidenten Zoran Milanovic (parteilos), trotzdem war die Entscheidung verfassungswidrig. Aus diesem Grund müssten die Parteien dringend eine Lösung für die Zukunft ausarbeiten.
Der kroatische Kurzfilm "Der Mann, der nicht schweigen konnte" von Regisseur Nebojša Slijepčević wurde mit dem Europäischen Filmpreis in der Kategorie "Bester Kurzfilm" ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 7. Dezember 2024 in Luzern statt. Der Film beleuchtet die Themen Menschlichkeit und Solidarität, die über nationale oder religiöse Grenzen hinausgeht. "Der Mann, der nicht schweigen konnte" ist der erste kroatische Film, der die Goldene Palme in Cannes gewann. Nach der Premiere wurde er weltweit von zehntausenden Menschen gesehen und qualifizierte sich aufgrund weiterer Auszeichnungen für eine Oscar-Nominierung. Der Film ist außerdem für die prestigeträchtige César-Auszeichnung der französischen Filmakademie im Rennen.
Die Stadt Zagreb plant die Entwicklung eines Verkehrskonzepts im Wert von 900.000 Euro, das innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden soll. Die Erstellung eines digitalen Verkehrszwillings von Zagreb ermöglicht eine detaillierte Analyse zur Optimierung der Verkehrsflüsse, Förderung nachhaltiger Mobilität und Unterstützung strategischer Entscheidungen in der Verkehrsplanung. Das Modell umfasst eine stadtweite Ebene sowie detaillierte Untersuchungen auf Bezirks- und Grätzelebene. Es soll Szenarien wie Geschwindigkeitsbegrenzungen, Kapazitätsänderungen, neue Fußgänger*innenzonen, Fahrradwege und emissionsarme Zonen simulieren. Zudem sollen neue Routen für den öffentlichen Verkehr sowie Maßnahmen zur Entlastung des Straßenverkehrs entwickelt werden. Nach jahrelangen Eingriffen im Stadtzentrum ohne fundierte Datenbasis soll diese Studie nun präzise Lösungen für Verkehrsprobleme liefern und den Wandel zu einer nachhaltigeren, urbanen Mobilität vorantreiben.
Am Zagreber Hauptbahnhof wurden erstmals Kommunikationstafeln in Kroatien präsentiert, die Personen mit eingeschränkter verbaler Kommunikationsfähigkeit den Austausch mit dem Bahnpersonal erleichtern sollen. Es können die Symbole auf der Tafel genutzt werden, um Fragen zu stellen oder Hilfe anzufordern. Zudem können die Tafeln auch mittels QR-Codes auf mobilen Geräten abgerufen werden. Das Projekt zur Förderung der Inklusion wurde in Kooperation der Kroatischen Bahn HŽ, der Zagreber Fakultät für Elektrotechnik sowie der Fakultät für Bildung und Rehabilitation und der Kroatischen Regulierungsagentur für Netzwerktätigkeiten HAKOM ins Leben gerufen. Die Kroatische Bahn plant außerdem die Ausweitung des Systems. Derzeit sind zwei Züge damit ausgestattet, bis Ende des Jahres sollen insgesamt 24 Züge im Nahverkehr über die Kommunikationstafeln verfügen. Im Rahmen dieser Initiative sollen auch an anderen Hauptbahnhöfen in Kroatien Tafeln errichtet werden. Ziel ist es, die Bahn barrierefreier zu gestalten und die Zahl der beförderten Menschen mit Behinderungen deutlich zu erhöhen.
Das neue Projekt "Lass uns die Stadt wieder in Form bringen" im Wert von 70.000 Euro wird aus dem städtischen Haushalt finanziert. Auf Plakaten werden die Bürger*innen über Investitionen und Infrastrukturpläne informiert, auf einigen steht auch die Botschaft: "Vielen Dank für Ihre Geduld, während wir die Stadt umbauen und sanieren". Die Plakate sind an öffentlichen Flächen wie Baustellen angebracht. Auf diese Weise möchte die Zagreber Stadtregierung die Kommunikation mit den Bürger*innen verbessern und sie einladen, sich zu beteiligen und mitzuteilen, was für die kroatische Metropole am wichtigsten ist. Das Projekt hat auch eine eigene Webseite, in den sozialen Netzwerken wurde ein entsprechender Hashtag erstellt. So können die Bürger*innen den Fortschritt der Projekte verfolgen sowie Kosten und ähnliche Informationen einsehen. Politische Analyst*innen halten dies für eine gute Initiative, während einige glauben, dass die Stadtregierung diesen Schritt aufgrund der bevorstehenden Wahlen unternommen hat. Die Meinungen der Bürger*innen sind geteilt.
Der Direktor der Zagreber Gaswerke, Davor Mayer, gab am 3. Dezember 2024, nach nur einem Jahr im Amt, überraschend seinen Rücktritt bekannt. Grund für diesen Schritt, mitten in der Hochsaison der Gasversorgung, sei eine andere Position, welche der angesehene Manager im Energiewesen antreten will. Die Zagreber Stadtwerke dankten in einer Stellungnahme dem Direktor, der noch bis Jahresende im Amt bleiben wird. Aus zahlreichen Quellen wurden ganz andere Gründe für den Rücktritt genannt. Die Gaswerke sind eine Stadtwerksfiliale, welche die Infrastruktur der Gasversorgung verwaltet. Dazu gehört auch die Sanierung, Modernisierung und der Ausbau des Gasnetzes. Angeblich hat die Stadtwerksverwaltung den Gaswerken heuer nur 18 Prozent der dringend nötigen Budgets zur Instandhaltung gewährt. Mayer versuchte angeblich auch beim Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) ein Umdenken zu erwirken. Als dies jedoch keine Wirkung zeigte, warf Mayer das Handtuch. Wer die Nachfolge antreten wird, ist derzeit noch nicht klar.
Das 22. "Human Rights Film Festival" (HRFF) findet vom 2. bis 7. Dezember 2024 in Zagreb statt und zeigt rund 30 Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme, die sich mit Themen rund um die Menschenrechte auseinandersetzen. Veranstaltungsorte sind das Kaptol Boutique Cinema, das Kino Kinoteka und das neue Mikrokino MaMa. Zu den Höhepunkten zählt die Premiere von Pablo Larraíns Filmbiografie "Maria" über die Opernsängerin Maria Callas mit der US-amerikanischen Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie in der Hauptrolle. Ebenso wird Lav Diazs neuer Film "Phantosmia" – eine poetische Auseinandersetzung mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) – präsentiert. Das Festival bietet zudem zwei Retrospektiven: Kelly Reichardts Werke sowie die Filme des palästinensischen Regisseurs Kamal Aljafari, die dieses Jahr zahlreiche Preise erhielten. Neben Filmvorführungen umfasst das Festival auch ein diskursives Rahmenprogramm, das gesellschaftspolitische Fragen thematisiert. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos.
Politiker*innen der regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) und von den von der Sozialdemokratischen Partei (SDP) angeführten Oppositionsparteien konnten nach monatelangem Stillstand in letzter Sekunde eine Verfassungskrise abwenden. Am 6. Dezember 2024 läuft für zehn der insgesamt 13 Verfassungsrichter*innen das Mandat ab. Nun meldeten zahlreiche Medien am 2. Dezember 2024, dass zwischen der HDZ und den Oppositionsparteien eine Einigung über die Ernennung der zehn neuen Richter*innen erzielt wurde und diese am 5. Dezember 2024 vom Parlament vereidigt werden sollen. Jedoch ist noch nicht bekannt, welche der rund 20 Kandidat*innen letztendlich ausgewählt wurden. Für die Wahl der Verfassungsrichter*innen ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig, weswegen ein Konsens zumindest zwischen der HDZ und der SDP erzielt werden musste. Aufgrund der wegen den zahlreichen vergangenen und bevorstehenden Wahlen polarisierten politischen Lage konnten die Unterhändler*innen lange Zeit keine Einigung erzielen. Mitte 2025 droht erneut ein ähnliches Szenario. Denn dann läuft bei den drei übrigen Verfassungsrichter*innen – unter ihnen auch der Verfassungsgerichtsvorsitzende Miroslav Šeparović – das Mandat ab.
Nach zwei Jahren Verzögerung soll der erste kroatische Satellit namens CroCube bis Jahresende in die Erdumlaufbahn gebracht werden. Kroatien wird somit zum ersten Mal eigene Bilder der Erde aus dem Weltraum erhalten, die für alle zugänglich sein werden. Die Bestandteile des Satelliten wurden größtenteils in Kroatien gefertigt. Der erste kroatische Satellit wird mit einer Falcon 9-Rakete des US-amerikanischen Unternehmens SpaceX gestartet, dessen Eigentümer der Milliardär Elon Musk ist. Der Start wird im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien stattfinden. Die Gründe, warum die Falcon 9-Rakete für den Start ausgewählt wurde, sind ihre Zuverlässigkeit sowie die Tatsache, dass diese Rakete nach der Landung wiederverwendet werden kann, wodurch Abfall und auch Kosten reduziert werden. Für Kroatien ist dies ein historisches Ereignis, da es eines der letzten EU-Mitgliedsstaaten ist, das noch keinen eigenen Satelliten im Weltraum hat. Das genaue Datum und die Uhrzeit des Starts sind noch nicht bekannt, aber der Start soll bis Ende Dezember erfolgen. So wird die Wissenschaft in Kroatien populär gemacht und das Interesse an MINT-Bereichen gefördert.
Die Tiefgarage und Parkplätze am Zagreber Klinikum Rebro werden ab dem 7. Dezember 2024 wegen umfangreicher Bauarbeiten gesperrt. Um den Zugang zur Klinik zu erleichtern, führt die Stadt Zagreb erstmals ein Park-and-Ride-System ein. Parkplätze stehen an mehreren Standorten wie im Stadtteil Borongaj, am Gelände des Maksimir-Stadions und in der Maksimirska-Straße zur Verfügung, von denen aus Busse zur Klinik fahren. Die Tageskarte kostet 2,30 Euro und beinhaltet die Busnutzung für eine Person, jede weitere Person zahlt zusätzlich einen Euro. Die neue Regelung gilt montags bis freitags von sieben bis 20 Uhr. Das Park-and-Ride-System wird für die nächsten drei Jahre bestehen, während die neue Klinikgarage und weitere Gebäude errichtet werden. Doch hier scheiden sich die Geister. Während einige die finanzielle und organisatorische Belastung kritisieren, erachten andere die Maßnahme als notwendig. Kurzzeitparkplätze bleiben begrenzt verfügbar, und Taxis haben neue Haltezonen. Mit diesem System will die Stadt den Verkehr entlasten und den Klinikzugang während den Bauarbeiten gewährleisten.
Die Stadt Zagreb plant die Sanierung und Umnutzung der alten Seilbahnstation auf dem Medvednica-Berg. Die Station soll zu einem Interpretationszentrum des Naturparks Medvednica werden und gleichzeitig als Informations- und Bildungszentrum dienen – insbesondere im Rahmen des Projekts " Schule in der Natur". Zusätzlich wird dort ein Bergsteiger*innen-Museum sowie ein Club- und Informationszentrum für Mountainbiker*innen eingerichtet werden. Die Kosten der öffentlichen Bauarbeiten werden auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Ziel ist es, Medvednica als Natur- und Kulturattraktion für ganzjährige Besuche zu etablieren und dabei die nachhaltige Nutzung des Parks zu gewährleisten. Parallel dazu soll eine neue Vierersesselliftanlage gebaut werden, und außerdem entsteht eine zehn Kilometer lange Mountainbike-Strecke. Die Stadt Zagreb betont die Bedeutung von Medvednica als grüne Oase für die Region und unterstreicht die Zusammenarbeit mit 29 umliegenden Städten und Gemeinden, um die touristische Infrastruktur auszubauen und die Region an den Klimawandel anzupassen.
Mit großer Euphorie erklärte der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) am 29. November 2024, dass der Neubau des Fußballstadions im westlichen Stadtzentrum in wenigen Wochen beginnen soll. Das Projekt zum Abriss des alten Stadions und der Errichtung eines rund 12.000 Besucher*innen fassenden modernen Stadions erhielt kürzlich die Baugenehmigung, und nun soll eine Ausschreibung veröffentlicht werden, um eine*n Auftragnehmer*in für den Bau zu finden. Bürgermeister Tomašević erklärte, dass das Stadion 2026 eröffnet werden soll. Ob diese Frist eingehalten werden kann, wird allerdings von vielen bezweifelt. Expert*innen für den Bereich Vergabewesen erklärten, dass die Vergabe eines solchen Auftrags mehrere Monate dauern wird. Journalist*innen thematisieren weiters, dass die Kosten explodiert seien. Denn als das Projekt Mitte 2023 zu ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wurden die Kosten noch auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Nun wurden die Auftragskosten mit rund 44 Millionen Euro definiert. Bürgermeister Tomašević verwies die Journalist*innen auf die Landesregierung, bei der dies Usus wäre.
Die kroatische Regierung hat eine Verordnung bezüglich des Flaschenpfands erlassen, nach der der Pfandbetrag für Plastik- und Blechverpackungen ab dem 1. Jänner 2025 von sieben auf zehn Cent erhöht wird. Kroatien wird dann nicht mehr den niedrigsten Pfandbetrag für Getränkeverpackungen in der Europäischen Union (EU) haben. Das Pfandsystem für Getränkeverpackungen existiert in Kroatien bereits seit 2005, wurde jedoch nie geändert. Durch die Erhöhung des Betrags werden Bürger*innen für zehn zurückgenommene Flaschen einen Euro erhalten. Die Umweltorganisation "Zelena akcija " schlug vor, dass das Flaschenpfand aufgrund der neuen sozioökonomischen Situation 15 Cent pro Flasche betragen sollte. Als Vorbild wurde die Slowakei genommen, die Kroatien in dieser Hinsicht ähnlich ist und wo der Pfand 15 Cent pro Flasche beträgt. Die kroatische Regierung lehnte diesen Vorschlag allerdings ab und erklärte, dass eine derartige Erhöhung zu einem Preisanstieg von Getränken in den Geschäften führen würde. Die Verordnung betrifft nur Getränkeverpackungen mit einem Volumen von bis zu drei Litern und schließt komplexere und größere Verpackungen vorerst aus. Ein weiterer Schritt in dieser Hinsicht ist für Jänner 2027 geplant.
Das Nationale Museum für Moderne Kunst (NMMU) hat in der ehemaligen Filiale der Ersten Kroatischen Sparkasse in der bekannten Passage Oktogon im Zagreber Stadtzentrum einen neuen Ausstellungsraum eröffnet. Die 3.000 Quadratmeter große Fläche – aufgeteilt in drei Etagen und zwei Zwischengeschosse – wird derzeit renoviert, um den musealen Anforderungen zu entsprechen. Die Räumlichkeit soll bis Juni 2026 vollständig fertiggestellt sein. Für Ausstellungen stehen künftig über 2.000 Quadratmeter zur Verfügung. Das Projekt kostet mehr als 26 Millionen Euro und wird durch EU-Mittel, den kroatischen Staatshaushalt und den Nationalen Plan für Wiederaufbau und Resilienz finanziert. Die Eröffnungsausstellung von Dubravka Lošić zeigt Werke einer der bedeutendsten zeitgenössischen kroatischen Künstlerinnen. Das neue Gebäude erweitert seit 1992 erstmals die Kapazitäten des Museums und wird als Standort für temporäre und retrospektive Ausstellungen sowie für neue Interpretationen der Sammlung dienen. Die Modernisierung erfolgt unter Berücksichtigung der originalen klassizistischen Architektur. Zurzeit laufen in Zagreb Sanierungsarbeiten an 15 städtischen und nationalen Museen, erklärte Kulturministerin Nina Obuljen Koržinek (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) anlässlich der Eröffnung des Museums.
In diversen sozialen Netzwerken verbreitete sich derzeit ein Video des Präsidents der Gewerkschaft des Zagreber öffentlichen Verkehrsunternehmens ZET, Neven Brnjas, aus. Er behauptet, dass zwei der insgesamt elf Straßenbahnen, welche vom Zagreber Unternehmen von den Stadtwerken Augsburg zum Preis von 2,7 Millionen Euro gekauft wurden, aufgrund ihres schlechten Zustands aus dem Verkehr gezogen wurden und in Ersatzteile zerlegt werden sollen. Die rund 30 Jahre alten Straßenbahnen wurden Mitte 2023 gekauft und wirbeln seitdem Staub auf. Zunächst lachte die Presse über den Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) – er erklärte, dass die drei Jahrzehnte alten Straßenbahnen generalüberholt und deswegen eigentlich neu seien. Doch dann traten Probleme auf, da sich die Auslieferung massiv verzögerte. Obwohl sie eigentlich bis Ende 2024 geliefert werden sollten, gibt es bislang nur drei Fahrzeuge. Grund hierfür sind Lieferprobleme beim Hersteller Adtranz. Der Pressesprecher des Unternehmens – Domagoj Zeba – bezeichnet die neuen Anschuldigungen als "dreckige Provokation". Die Straßenbahnen seien in sehr gutem Zustand, bei ihnen werden weniger Ausfälle als bei den anderen Fahrzeugen registriert. Die Fahrzeuge unterziehen sich lediglich routinemäßigen Wartungsarbeiten, weswegen sie derzeit nicht im Einsatz seien, so der Pressesprecher. Der Direktor des Unternehmens Ivan Bogdanović verabschiedete noch am gleichen Tag einen Beschluss, wonach das Filmen auf dem Firmengelände als Kündigungsgrund angesehen werde. Den Gewerkschafter lies dies jedoch kalt, da er als solcher Kündigungsschutz genießt. Er veröffentlichte noch zwei Videos, welche belegen sollen, dass er die Wahrheit sagte.
Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Verteidigungsminister Ivan Anušić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) und der Direktor des türkischen Rüstungskonzerns Baykar, Haluk Bayraktar, unterzeichneten am 21. November in Zagreb einen Vertrag zur Beschaffung von sechs Drohnen des Typs Bayraktar TB2. Das kroatische Verteidigungsministerium wird 67 Millionen Euro für die Anschaffung ausgeben. Die Drohnen sollen bis Ende 2025 bei den kroatischen Streitkräften zum Einsatz kommen. Verteidigungsminister Anušić betonte, dass die Drohnen nicht nur für militärische, sondern auch für zivile Zwecke – etwa Aufklärung oder Grenzüberwachung – genutzt werden können. Die Bayraktar-Drohne TB2 gilt als eines der besten unbemannten Luftfahrtsysteme weltweit und wird in 37 Ländern eingesetzt. Der Vertrag umfasst neben den Drohnen auch eine Schulung der kroatischen Streitkräfte. Der türkische CEO, Haluk Bayraktar, hob die starke Freundschaft zwischen Kroatien und der Türkei hervor. Er betonte außerdem die Rolle des Systems für die regionale Sicherheit und Stabilität.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) hat letzte Woche den Entwurf für das neue Abfallwirtschaftszentrum vorgestellt. Dieses soll Ende 2028 im Stadtteil Resnik entstehen. Das Projekt beläuft sich auf geschätzt 140 Millionen Euro. Es wird von der Stadt Zagreb und der Gespanschaft Zagreb gemeinsam finanziert. Die Zagreber Stadtverwaltung plant, seinen Anteil über Entwicklungsbankkredite zu decken und wolle nicht auf EU-Fördermittel warten. Das geplante Zentrum soll die aktuelle Deponie Jakuševec ersetzen und auf modernster Technologie sowie höchsten Umweltstandards basieren. Es wird als Hybridanlage sowohl eine Sortier- als auch eine Kompostierungsanlage enthalten. Bioabfälle und trockene Rezyklate sollen ausschließlich aus Zagreb angeliefert werden, während gemischte Abfälle auch aus der Gespanschaft kommen. Der Bau soll im Oktober 2026 beginnen und zwei Jahre dauern. Zusätzlich sind eine mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage für gemischte Abfälle, eine Biogasanlage sowie Sortiereinrichtungen für Glas, Papier, Plastik und Metall geplant. Die Anlage wird neben Kompost auch Biogas erzeugen. Dieses kann zur Stromproduktion genutzt werden. Es bleibt unklar, ob das Zentrum eine Müllverbrennungsanlage enthalten wird. Das ambitionierte Projekt stößt bei Anwohner*innen des Stadtteils Resnik auf Widerstand. Sie fürchten eine Verschlechterung der Lebensqualität und eine langfristige Blockierung der Maßnahmen zur Abfalltrennung.
Der kroatische Gesundheitsminister Vili Beroš (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) wurde am 15. November 2024 im Zuge einer Untersuchung wegen Korruptionsverdacht verhaftet und noch am gleichen Tag aus dem Kabinett entlassen. Darauffolgend übernahm die Gesundheitsstaatsekretärin Dr.in Irena Hrstić (HDZ) die Amtsgeschäfte. Nun kündigte Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ) an, dass Hrstić auch in weiterer Folge Gesundheitsministerin bleiben soll . Das kroatische Parlament soll am 6. Dezember 2024 über die Neubesetzung abstimmen. Dr.in Hrstić gilt als angesehene Ärztin, über die auch sonst regierungskritische Stimmen nur Gutes zu sagen haben. Sie begann ihre Karriere im Klinikum Zagreb und wechselte 2012 in die istrische Stadt Pula. Dort bewahrte sie zunächst als Sanierungsbeauftragte der damaligen sozialdemokratischen Regierung das dortige Krankenhaus vor dem finanziellen Ruin. Dann übernahm sie auch dessen Leitung als Direktorin. In dieser Funktion war ihr Höhepunkt die Eröffnung des modernen Krankenhauskomplexes im Wert von rund 110 Millionen Euro im Jahr 2022. Seit Mitte 2024 ist sie Staatssekretärin im krisengebeutelten Ministerium. In einer ersten Stellungnahme erklärte sie, dass ihre erste Aufgabe sei, den Fokus wieder stärker auf die Patient*innen zu legen. Ihr Vorgänger wurde vor allem deswegen kritisiert, weil Privatkliniken mehr Mittel vom Staat für Untersuchungen erhalten haben sollen, die eigentlich im Aufgabenbereich der öffentlichen Krankenhäuser stünden. Problematisch dabei: Zahlreiche Ärzt*innen sind sowohl bei öffentlichen als auch privaten Einrichtungen angestellt und verweisen Patient*innen zur Behandlung an ihre Privatkliniken.
Durch das neue Parksystem in Zagreb, das seit dem 19. November 2024 gilt, wurden zahlreiche Parkplätze aufgelassen und die Nutzung von Parkscheinen für Anwohner*innen verschärft. Ferner wurden neue Parkgebührenregelungen in der ersten Parkzone eingeführt. Zwischen 7 und 24 Uhr ist das Parken an Werktagen und samstags kostenpflichtig. Sonntags ist es erst ab 15 Uhr kostenlos. Die Zagreber Stadtverwaltung erhofft sich dadurch, den Anwohner*innen im Stadtzentrum die Suche nach freien Parkplätzen zu erleichtern. Zudem sollen künftig neue Tiefgaragen gebaut werden, um das Parkplatzproblem in der Innenstadt zu lösen. Zu den Projekten gehören die Garage unter dem Dr.-Franjo-Tuđman-Platz sowie die Garage unter dem Sportplatz des V. Gymnasiums in der unmittelbaren Nähe des Kinderkrankenhauses. Letzteres soll rund 800 Plätze zur Verfügung stellen und bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Weitere Garagen sollen im Rahmen der neuen Stadtbibliothek am Gelände des ehemaligen Industriekomplexes Paromlin beziehungsweise auf dem Areal der ehemaligen Eisenbahnfabrik Gredelj entstehen. Damit sollen zusammen zusätzliche 750 Parkplätze geschaffen werden. Bis 2026 sollen also 2.000 neue Parkplätze entstehen. Derzeit stehen der Stadt nur zehn öffentliche Garagen und Parkhäuser mit insgesamt 3.327 Plätzen zur Verfügung.
Seit dem 19. November 2024 gelten in Zagreb neue Parkgebührenregelungen in der ersten Parkzone. Das Parken wird nun an Werktagen und samstags von 7 bis 24 Uhr kostenpflichtig, während sonntags das Auto erst ab 15 Uhr kostenfrei abgestellt werden kann. Die Änderung wurde nach einer öffentlichen Beratung eingeführt, um den Anwohner*innen im Stadtzentrum die Suche nach freien Parkplätzen zu erleichtern. Neben dieser Anpassung wurden weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Parksystems ergriffen, wie die Verschärfung der Nutzung von Parkscheinen für Anrainer*innen. Diese gelten ab nun nicht mehr für alle Parkzonen, sondern für ein bestimmtes Grätzel innerhalb der Parkzone. Ferner wurden die Terrassen für Lokale und Restaurants auf maximal drei Parkplätze begrenzt. Auch die Parkgebühren für Baustellen wurden erhöht, außer bei Erdbebensanierungen. Zur Verbesserung der Parkplatzrotation wurden die Parkzeiten auf maximal zwei Stunden in der ersten und drei Stunden in der zweiten Zone beschränkt. Dies soll zu einer besseren Verfügbarkeit von Parkplätzen für Anwohner*innen führen. Insgesamt wurden durch diese Maßnahmen 1.200 zusätzliche Parkplätze für die Bürger*innen freigegeben. Die Stadtverwaltung wird die Umsetzung der neuen Regelungen überwachen und bei Bedarf weitere Anpassungen vornehmen.
Nachdem die Zagreber Stadtwerke im Frühjahr den Auftrag der öffentlichen Gasversorgung für Zagreb an den kleineren Gasversorger Međimurje Plin aus Nordkroatien verloren hatten, konnte der Schaden durch eine breite Öffentlichkeitskampagne begrenzt werden. Es konnten von bislang 280.000 Kund*innen rund 57 Prozent zum Verbleib bewogen werden. Jetzt stellte es sich nun heraus, dass die Gassparte der Stadtwerke, das Unternehmen "Gaswerke Zagreb-Versorgung GmbH" nicht alle Anträge fristgerecht bearbeiten konnte. Viele Bürger*innen, welche eigentlich Kund*innen bleiben wollten, erhielten in den vergangen Wochen Verträge des neuen Versorgers Međimurje Plin, sowie A-Kontozahlungsaufträge für das 4. Quartal 2024. Natürlich sind diese Kund*innen jetzt erbost, da sie erneut bei den Stadtwerken Verträge abschließen müssen. Für den Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) liegt die Schuld für dieses Chaos nicht bei den Stadtwerken, welche nicht alle Anträge bearbeiten konnten. Vielmehr sieht er den Fehler beim staatlichen Energieregulator HERA, der seiner Meinung nach die Resultate der Gaskonzession viel zu spät bekannt gab, wodurch der Zeitdruck entstand. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Gasversorgungskonzessionen sei seit Jahren immer gleich, nahm die genannte Behörde Stellung. Was die eingeschickten Rechnungen des neuen Gasversorgungsunternehmen angeht, so sollten die Bürger*innen diese nicht zahlen, sondern nach einer neuerlichen Bearbeitung der Stadtwerke den Gaszähler ablesen und die verbrauchte Menge zahlen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viele Bürger*innen nach dem Versäumnis der Stadtwerke das ganze Prozedere noch einmal auf sich nehmen wollen.
Die umfassende Sanierung der XVIII. Gymnasium und der Volksschule "Ivan Goran Kovačić" im Zagreber Stadtzentrum wird mit 8,3 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt finanziert. Die beiden Schulen befinden sich in einem Gebäude, das 1955 erbaut wurde. Die Sanierung umfasst Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien, die Erhöhung der Erdbebensicherheit (von Stufe zwei auf drei) sowie die Modernisierung der Klassenzimmer und Gemeinschaftsräume. Darüber hinaus wird die Zugänglichkeit des Gebäudes verbessert. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), betonte die Bedeutung des Projekts als Teil einer umfassenderen Investitionsstrategie in Bildungseinrichtungen. In den letzten Jahren wurden rund 250 Millionen Euro in den Bau, die Erweiterung und Sanierung von Schulen und Kindergärten investiert, weitere Projekte sind geplant. Darüber hinaus hob Tomašević hervor, dass die Sanierung an 170 von 175 Schulgebäuden abgeschlossen sei. Die Sanierungsarbeiten an zwei weiteren Einrichtungen laufen auf Hochtouren.
Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) nahm kürzlich an der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku teil. In seiner Rede sagte Plenković, dass Kroatien heute mindestens 29,5 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen beziehe. Ziel ist, diesen Anteil bis 2030 auf 42,5 Prozent zu erhöhen, durch Projekte, die grünen Wasserstoff und Geothermie einschließen. Auf diese Weise will Kroatien die grüne Wende beschleunigen, so der Ministerpräsident. Er betonte, dass Kroatien die Dekarbonisierung seines Energiesystems anstrebe und dass es notwendig sei, sofort zu handeln. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei nicht nur gut für das Klima, sondern auch notwendig, da die Internationale Energieagentur vor einer zunehmenden Knappheit von Erdöl warnt. Er fügte hinzu, dass Kroatien ein starkes Potenzial für Investitionen in Pumpspeicherkraftwerke habe. Er betonte außerdem, dass der CO2-Fußabdruck in Kroatien weit unter dem EU-Durchschnitt liege und dass Kroatien der achte von 193 UN-Mitgliedstaaten sei, der die Ziele der nachhaltigen Entwicklung dieser Organisation erfülle. Zum Schluss sagte er, dass Kroatien 30 Prozent der Adria ökologisch schützen wolle und begrüßte die Einrichtung des Ressorts "Mittelmeer", für das die kroatische EU-Kommissarin Dubravka Šuica (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinschaft) zuständig sein wird.
Am 11. November 2023 ereignete sich auf der Zagreber Abfalldeponie "Jakuševec" der erste von zwei Erdrutschen. Die Zagreber Stadtverwaltung und die Stadtwerke reagierten damals erst nach der Veröffentlichung einer Drohnenaufnahme. Am 5. Dezember 2023 kam es zu einem erneuten Abgang, bei dem drei Arbeiter verletzt wurden, einem musste sogar der Arm amputiert werden. Seit dem Vorfall läuft eine gerichtliche Untersuchung, welche noch immer nicht abgeschlossen ist. Während Umweltschutzvereinigungen die illegale Einlagerung von Bioabfall auf der Deponie als Ursache für die Erdrutsche vermuten, sehen die Stadtverwaltung und die Stadtwerke die Schuld bei einem Konstruktionsfehler der Deponie. Ihrer Ansicht nach konnte Sickerwasser nicht abfließen, weswegen es zu den Hangabgängen kam. Wie bekannt gegeben wurde, soll die Untersuchung bis Jahresende abgeschlossen werden. Dann soll feststehen, was der Auslöser für die Katastrophe war. Ein weiteres Problem ist, dass seitdem die Kompostieranlage neben der Deponie außer Betrieb ist und die Stadt große Summen zur Entsorgung durch private Unternehmen aufbringen muss.
Die Entfernung von Graffiti an sechs Gebäuden in der Vodnikova-Straße im Zagreber Stadtzentrum hat nun begonnen. Nach langen Entscheidungsprozessen wurde das Unternehmen Hidrostres als Auftragnehmer ausgewählt. Für die Graffiti-Entfernung wurden aus dem Stadthaushalt 46.000 Euro bereitgestellt, also etwa 7.500 Euro pro Gebäude. Im Preis inbegriffen ist neben der Graffiti-Entfernung auch das Anbringen neuer Farbe und Anti-Graffiti-Beschichtung. Außerdem werden Graffiti von fünf städtischen Gebäuden entfernt, darunter von zwei Schulen, zwei Kindergärten und einem Gesundheitszentrum. Derzeit liegen die Bußgelder für illegale Graffiti zwischen 100 und 250 Euro. Zudem bekämpft die Stadt Zagreb illegale Graffiti durch die Installation von Überwachungskameras.
Seit dem 11. November 2024 können in Kroatien rund 500.000 Bürger*innen einen kostenlosen Gesundheits-Check-up erhalten. Diese Vorsorgeuntersuchung sind für Personen ab 40 gedacht, die in den letzten zwei Jahren keine Gesundheitsuntersuchung gemacht haben. Die Maßnahme, die durch das kroatische Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit Hausärzt*innen und Gesundheitszentren umgesetzt wird, zielt auf die Früherkennung chronischer Erkrankungen ab. Erste Erfahrungen aus einem Pilotprojekt in fünf Gespanschaften 2023 zeigten, dass über zwei Drittel der Teilnehmenden bereits Gesundheitsrisiken wie Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin oder Diabetes aufwiesen. Die Patient*innen erhalten eine Einladung ihrer Hausärzt*innen, wobei der Umfang der Untersuchung je nach Bedarf zusätzliche Tests wie EKGs und Ultraschalluntersuchungen umfasst. Ziel ist, langfristig die Prävention in der Gesundheitsversorgung zu stärken.
Im Osten Zagrebs wird der Bau der neuen Volksschule Lanište im gleichnamigen Grätzel mit einem Gesamtbudget von rund 22,5 Millionen Euro vorbereitet. Die neue Einrichtung, die moderne Bildungsstandards erfüllen wird, soll auf einem früheren Sportplatz entstehen und Platz für etwa 500 Schüler*innen bieten. Der Bau soll in 20 Monaten abgeschlossen sein, die Schule soll 28 Klassenzimmer und zwei Sporthallen umfassen. Außenanlagen wie ein multifunktionaler Sportplatz, eine Laufbahn und ein Übungsbereich sind ebenfalls geplant. Zusätzlich sind mehrere Schulbauprojekte in Zagreb im Gange. Die Volksschule Horvati im Grätzel Knežija soll nach 127 Jahren Bestehen durch einen modernen Neubau ersetzt werden. Zudem wird an Erweiterungen und Neubauten für die Volkschulen in den Stadtteilen Borovje, Jakuševec und Ježdovec gearbeitet, um den wachsenden Anforderungen und pädagogischen Standards gerecht zu werden.
Die Kroatische Nationalbank (HNB) ist seit dem Beitritt Kroatiens zur Eurozone am 1. Jänner 2023 damit beschäftigt, die früheren Scheine und Münzen der vorherigen kroatischen Landeswährung Kuna zu sammeln. Bis Ende Oktober 2024 wurden schätzungsweise 75 Millionen Banknoten und 2,18 Milliarden Münzen gesammelt. Geplant ist, die Banknoten bis Mitte 2027 zu recyceln oder zu verbrennen. Zu diesen Zweck sucht die Nationalbank nun ein Unternehmen, welches rund 300.000 Kilogramm an zerschnittenen Banknoten teilweise zu Briketts verarbeiten oder sofort verbrennen kann. Die verbliebenen Kuna-Münzen werden bis 2026 in einer Kaserne aufbewahrt und danach als Sekundärrohstoff verkauft. In den Jahren 2023 und 2024 hat die HNB über 180 Millionen Stück Kuna-Banknoten bearbeitet und zerstört. Obwohl der Euro die Kuna als offizielle Währung ersetzt hat, befinden sich noch immer erhebliche Mengen an Banknoten und Münzen im Umlauf. Die Kroatische Nationalbank beziffert den Wert der sich im Umlauf befindenden alten Währung auf über 500 Millionen Euro.
Auch heuer wird in der kroatischen Hauptstadt pro hundert Einwohner*innen ein neuer Baum gepflanzt. Im vergangenen Jahr wurden 8.000 Bäume gepflanzt, dieses Ziel soll auch heuer erreicht werden. Die Bäume werden in allen 17 Bezirken gepflanzt, die Zahl der Standorte hat sich auf 1.000 erhöht. Rund drei Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer werden in das Projekt investiert, wobei ein Teil der Kosten aus dem Umweltschutzfonds übernommen wurde. Darüber hinaus werden 16.500 Setzlinge kleinwüchsiger Pflanzen gesetzt. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's) betonte, dass die Vergrößerung der Grünflächen nicht nur die Luftverschmutzung verringert, sondern auch die Sommerhitze in der Hauptstadt lindert.
Die Sanierung der Brücke Jadranski most, die sich im westlichen Teil Zagrebs befindet, begann im Sommer 2022. Die Sanierungsarbeiten sollten je nach Wetterlage Mitte November oder Anfang Dezember abgeschlossen werden. Während der Sanierung ist der Verkehr über die Brücke teilweise eingeschränkt. Es wird erwartet, dass ab Jänner 2025 wieder Straßenbahnen auf dieser Brücke fahren werden, es wird auch zu einem Ausbau bestimmter Straßenbahnlinien kommen. Dies wird den Fluss des öffentlichen Verkehrs verbessern. Darüber hinaus wurde die Sanierung der zweiten Brücke über die Save – der nahegelegenen Brücke Most slobode – angekündigt. Derzeit wird die erforderliche Dokumentation vorbereitet, der Sanierungsbeginn ist für Ende 2025 geplant.
In Kroatien gibt es derzeit etwa 2.000 obdachlose Menschen, rund 10.000 weitere leben in ungesicherten beziehungsweise mangelhaften Wohnverhältnissen und sind von Ernährungsarmut betroffen. Besonders trifft es Pensionist*innen mit niedrigen Ruhebezügen, von denen es rund 320.000 gibt. Der Anstieg der Miet- und Betriebskosten, vor allem in Städten wie Zagreb, hat viele Menschen in prekäre Wohnsituationen gedrängt. Über 8.000 Haushalten wurde der Strom abgestellt, was das Problem weiter verschärft. Zvonko Mlinar von der Kroatischen Obdachlosenhilfe erklärt, dass es im Land nur etwa 450 Plätze in neun Notunterkünften und vier Übernachtungsstätten gebe. Daher würden mehr als 1.500 Menschen auf öffentlichen Plätzen und in anderen ungeeigneten Wohnräumen leben. Die Obdachlosenhilfe betont, dass der Anteil älterer Menschen, psychisch Erkrankter und Suchtkranker unter den Obdachlosen stark zugenommen habe. Auch Frauen machen inzwischen 20 Prozent der Betroffenen aus. Der durchschnittliche Obdachlose ist ein alleinstehender Mann im Alter von 40 bis 65 Jahren, oft ohne Krankenversicherung. Junge und arbeitsfähige Obdachlose wandern häufig ins EU-Ausland ab, um Arbeit zu finden.
Die Zagreber Stadtverwaltung hat entschieden, die ersten vier Elektrobusse für das öffentliche Verkehrsunternehmen ZET anzuschaffen. Es handelt sich um zwei klassische niederflurige Stadtbusse mit einer Mindestkapazität von 70 Fahrgäst*innen und 32 Sitzplätzen sowie zwei teilniederflurige Busse mit einer Mindestkapazität von 60 Fahrgäst*innen und ebenfalls 32 Sitzplätzen. Die Busse mit drei Türen und Lithium-Ionen-Batterien sind zwölf Meter lang und sollen jährlich rund 60.000 Kilometer zurücklegen. Außerdem werden sie mit einem automatischen Fahrpreiserfassungssystem und einem Verkehrsleitsystem ausgestattet sein. Die geplante öffentliche Ausschreibung mit einem Budget von drei Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) umfasst neben den Bussen auch eine Ladestation im östlichen Stadtteil Podsused. Sie soll Ende dieses oder Anfang nächsten Monats erfolgen. Vor einem Jahr hat die Stadt Zagreb mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Zagreber öffentlichen Verkehrsunternehmen ZET eine Absichtserklärung zur technischen Unterstützung bei der Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs in Zagreb unterzeichnet. Die emissionsfreien Fahrzeuge sollen den öffentlichen Nahverkehr modernisieren und werden durch EU-Fördermittel unterstützt.
Eine große Delegation, bestehend aus Politiker*innen des Zagreber Gemeinderates, Beamt*innen und Medienvertreter*innen besuchte unlängst die Stadt Wien. Die Vertreter*innen von Zagreb wollten sich mit den Erfahrungen der Stadt Wien bei der Abfallwirtschaft besonders im Bereich der Müllverbrennung vertraut machen. Zu diesem Zweck besuchten sie unter anderem die Müllverbrennungsanlage Spittelau. Die Zagreber Parteifiliale der Sozialdemokratischen Partei (SDP) fordert, eine Müllverbrennungsanlage in der kroatischen Hauptstadt zu errichten. Ein Vorbild sehen sie in der Wiener Anlage Spittelau, die jährlich 260.000 Tonnen Abfall zu Strom und Wärme für etwa 60.000 Haushalte verarbeitet. Besonders ist, dass die vom Künstler Friedensreich Hundertwasser künstlerisch gestaltete Anlage auch ein Touristenmagnet ist. Obwohl der Zagreber Bürgermeister Tomašević (M – Wir können's!) der Realisierung zögerlich gegenübersteht, hat die Stadt Zagreb 120.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie bereitgestellt. Diese soll gesetzliche und technische Aspekte sowie mögliche Technologien und Standorte untersuchen, einschließlich der Option, Wasserstoff zu erzeugen und den Energiebedarf aus Abfällen zu decken. Eine definitive Entscheidung steht noch aus.
Das Krankenhaus Dubrava im östlichen Stadtteil von Zagreb wird in großem Umfang saniert und wird ein neues Gebäude erhalten. In vier Jahren soll das Krankenhaus zum sechsten Universitätsklinikum in Kroatien werden. Die Kosten für das Projekt betragen 152 Millionen Euro, die von der kroatischen Regierung bereitgestellt werden. Der Neubau wird 30.000 Quadratmeter umfassen und moderne Abteilungen für Notfallmedizin, Traumatologie, Orthopädie, Onkologie sowie Forschung beherbergen. Verbessert werden sollen die Energieeffizienz, die Parkplatzsituation und der veraltete Notfallbereich, der derzeit im Untergeschoss ohne Tageslicht untergebracht ist. Zwar wird das neue Klinikum möglicherweise Personal aus kleineren Krankenhäusern abziehen, dies wird aber laut Gesundheitsexpert*innen als Chance gesehen, das Gesundheitssystem Kroatiens zu stärken. Kritische Stimmen, darunter die Ärzt*innenvereinigung, fordern jedoch bessere Arbeitsbedingungen in kleineren Krankenhäusern, um Abwanderungen zu vermeiden. Das Krankenhaus behandelt rund eine halbe Million Patient*innen jährlich.
Das Oberste Verwaltungsgericht der Republik Kroatien hob die Beschlüsse zur Vermietung und zu Mietpreisen der städtischen Wohnungen, welche die Stadt Zagreb letzten Oktober erließ, auf. Die Stadt Zagreb hatte die Bedingungen für den Erwerb einer Mietwohnung verschärft und Mietpreise erhöht, teilweise über Marktniveau. Die Höhe der Miete wurde gemäß dem Einkommen aller Beteiligten bestimmt – dies war auch der Hauptfaktor bei der Wohnungsvergabe. Kritiker*innen warfen der Stadt vor, den sozialen und demografischen Auftrag der öffentlichen Wohnungsvermietung zu ignorieren. Ende Februar 2024 unterbreitete der Verein "Wir bleiben" zusammen mit 219 weiteren Personen dem Obersten Verwaltungsgericht einen Vorschlag zur Beurteilung der Rechtmäßigkeit dieser Beschlüsse. Auf der Pressekonferenz am Montag wiesen Mitglieder des Vereins darauf hin, dass die Stadt Zagreb die vertraglichen, gesetzlichen und verfassungsmäßigen Rechte von Mieter*innen beziehungsweise von Nutzer*innen von Stadtwohnungen grob verletzt habe. Der Verein macht den Bürgermeister Tomašević (M – Wir können's!) und seine Stadtregierung für den entstandenen Schaden verantwortlich, da viele Bürger*innen aufgrund ihrer damaligen Entscheidungen ihr Zuhause verlassen mussten.
Am 28. Oktober 2024 wurden in Berlin zwei Verträge unterzeichnet, die die Rüstungspolitik Kroatiens für die kommenden Jahre definieren. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und sein kroatischer Amtskollege Ivan Anušić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Anschaffung von bis zu 50 Leopard 2A8-Kampfpanzern für die kroatischen Streitkräfte. Die Vereinbarung ist Teil eines Ringtauschs mit Deutschland und sieht vor, dass Kroatien 30 M84-Kampfpanzer sowie 30 M80-Schützenpanzer sowjetischer Bauart und Munition an die Ukraine liefert – finanziert durch Deutschland. Die Mittel sollen zur Beschaffung der Leopard-Panzer genutzt werden, deren erste Lieferung 2026 erfolgen soll. Die Kosten für Kroatien werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Details sollen Mitte November bekannt gegeben werden. Verteidigungsminister Anušić betonte, dass Kroatien russische Waffensysteme schrittweise durch westliche Technologien ersetzt. Verteidigungsminister Pistorius begrüßte die Beschaffung als Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland und zur Vereinheitlichung der NATO-Standards. Die ersten kroatischen Panzer sollen noch in diesem Jahr an die Ukraine geliefert werden. Zudem wurde eine Kooperation zwischen dem Industriegiganten Rheinmetall und dem kroatischen Hersteller DOK-ING aus Zagreb abgeschlossen, die ein Joint Venture zur Entwicklung militärischer fahrerloser Nutzfahrzeuge planen.
Das 22. Filmfestival ZFF in Zagreb findet heuer vom 4. bis zum 10. November an verschiedenen Veranstaltungsorten statt und wird mit dem Film "Proslava" (Deutsch: Feier) von Bruno Anković im Cinestar-Kino Branimir eröffnet. Im Hauptprogramm konkurrieren zehn Spielfilme, darunter internationale Produktionen, um den Hauptpreis. Der Kurzfilm-Wettbewerb umfasst acht nationale und zehn internationale Beiträge, von denen einer für den Europäischen Filmpreis nominiert wird. Das Jugendprogramm PLUS ist erstmals Teil des Wettbewerbsprogramms und zeigt Beiträge mit Fokus auf Themen wie Erwachsenwerden. Am Festival werden auch zahlreiche einheimische und internationale Filmschaffenden teilnehmen. Workshops, Diskussionsrunden, Ausstellungen und verschiedene andere Events runden das Festivalprogramm ab. Filmbeiträge können zudem online abgerufen werden. Die Veranstaltung zählt jährlich circa 30.000 Besucher*innen.
Vergangene Woche wurde der letzte, fast elf Kilometer lange Abschnitt der Autobahn A11 von Lekenik nach Sisak feierlich eröffnet. Laut Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) sei die Autobahn eines der Schlüsselprojekte für die Wiederbelebung der Gespanschaft Sisak-Moslavina. Denn: Sie fördert die Verkehrsanbindung, regt das Wirtschaftswachstum an und kann die Lebensqualität verbessern. 42 Millionen Euro wurden für den Bau dieses Abschnitts ausgegeben, mehr als 400 Millionen Euro für die gesamte Autobahn. Der gesamte Bau dauerte mehr als 18 Jahre. Die Fertigstellung der Stadteinfahrt ist für 2026 geplant. In der Zwischenzeit steht den Fahrer*innen eine temporäre Verbindung zur Autobahn zur Verfügung.
Die intransparente Ernennung des neuen Aufsichtsratspräsidenten der Zagreber Stadtwerke Andro Pavuna sorgt für reichlich Kritik und Vorwürfe gegenüber der Stadtregierung. Der ehemalige Angestellte des Geheimdiensts war 2022 überraschenderweise zum Amtsleiter für Selbstverwaltung und Sicherheit ernannt worden. 2023 wurde ihm zusätzlich der Verkehrsbereich anvertraut. Kritiker*innen machen ihn für das Verkehrschaos der Stadt verantwortlich, da sich einige Baustellen auf Hauptverkehrsadern in die Länge ziehen. Verschwörungstheoretiker*innen behaupten sogar, dass der überzeugte Radfahrer Pavuna mit Absicht die Autofahrer*innen diskriminieren würde. Trotz der Kontroversen avancierte der diplomierte Psychologe vor allem hinter den Kulissen zu einem wichtigen Spieler. So wurde er im September dieses Jahres heimlich zum Aufsichtsratspräsidenten der Stadtwerke ernannt. Vom Konzern nicht publiziert, wurde die Ernennung nur durch die Änderung im kroatischen Firmenregister entdeckt. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić kritisierte, dass Pavuna keinerlei Qualifikationen oder Erfahrungen im Management- oder Finanzbereich habe. Sie wirft der Stadtverwaltung vor, den Aufsichtsrat mit kompetenzbefreiten Beamt*innen ohne Fachwissen besetzen zu wollen, da in einem der größten kroatischen Konzerne nun drei von vier Mitgliedern Beamt*innen ohne Finanzwissen seien.
Die Stadt Zagreb plant, das bestehende Leihfahrrad-Angebot erheblich auszubauen. In diesen Tagen wurde eine Ausschreibung veröffentlicht, um ein Unternehmen zu finden, das in Zagreb eine Nutzer*innenplattform einrichtet und auch die Infrastruktur in Form von Fahrrädern und Ausleihstationen sichern soll. Die Stadt Zagreb plant die Einrichtung von insgesamt 180 Ausleihstationen und maximal 3.000 Fahrrädern. Die Leihstationen sollen vor allem an frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Knotenpunkten im öffentlichen Verkehr, et cetera installiert werden. Geplant sind sowohl physische Stationen als auch virtuelle Stationen, die nur über die App sichtbar sein werden. Die Stadt Zagreb sieht für diese Ausschreibung Kosten in Höhe von acht Millionen Euro vor. Das Projekt sollte in drei Phasen ausgerollt werden. Zunächst sollen 500 Fahrräder an 40 Standorten zugänglich gemacht werden. Diese erste Phase soll vier Monate nach Auftragsvergabe starten. Danach sollte die Anzahl der Stationen und Fahrräder auf 140, respektive 1.500 erhöht werden. Sollte Interesse bestehen, könnte diese Zahl in der letzten Ausrollphase noch einmal verdoppelt werden, so dass Zagreb insgesamt 3.000 öffentliche Fahrräder und insgesamt 280 Leihstationen haben könnte.
Das Zagreber Klinikum Dubrava wird um ein neues Gebäude mit 30.000 Quadratmetern und einer Tiefgarage erweitert. Die Fertigstellung ist für 2029 geplant. Die Erweiterung umfasst einen Notfallbereich, Kliniken für Traumatologie, Orthopädie, Onkologie und Radiotherapie. Zusätzlich wird die bestehende, durch die Pandemie belastete Infrastruktur saniert. Die kroatische Regierung stellt 152 Millionen Euro für die Modernisierung bereit. Durch die Erweiterung sollen Wartezeiten verkürzt und die Kapazitäten für die Patient*innenversorgung verbessert werden. Rund eine halbe Million Patient*innen werden im Klinikum jährlich behandelt. Das Klinikum im gleichnamigen Stadtteil Dubrava im Osten der Hauptstadt soll künftig zum Universitätsklinikum aufsteigen. Die Gesundheitseinrichtung hat sich als führendes Zentrum in der Transplantationsmedizin etabliert und verzeichnete in den letzten Jahren ein starkes Wachstum in der Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie. In Zukunft soll auch der Bereich der Gynäkologie erweitert werden. Der Fokus liegt weiterhin auf der Bereitstellung hochwertiger medizinischer Versorgung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Personal.
In Zagreb wurde am 18. Oktober 2024 die Online-Plattform "Točno tako" (kroatisch "Richtig so") vorgestellt, die der Überprüfung der Richtigkeit von Informationen dient und mit Mitteln aus dem Nationalen Aufbau- und Resilienzplan finanziert wurde. Die Kosten der Plattform belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Ziel des Projekts ist es, die Verbreitung von Desinformationen im öffentlichen Raum zu verringern, insbesondere angesichts der wachsenden Nutzung von sozialen Netzwerken zur Informationsbeschaffung. Die Plattform wird von 21 unabhängigen Faktenchecker*innen betrieben, darunter Universitäten, Forschungsinstituten und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Informationen aus verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Klimawandel, nationale Sicherheit und Energie prüfen werden. Laut der kroatischen Kulturministerin Nina Obuljen Koržinek (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) soll die Plattform dazu beitragen, das Vertrauen der kroatischen Bürger*innen in verlässliche Informationsquellen zu stärken. Sie diene zudem zur Bekämpfung von Desinformationskampagnen.
Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) stellte Ende letzter Woche den neuen nationalen Wohnungspolitikplan bis 2030 vor. Das Programm soll leistbares und nachhaltiges Wohnen ermöglichen. Es wird geschätzt, dass dafür 1,2 Milliarden Euro gebraucht werden. Das Wichtigste ist, leistbares Wohnen nicht nur für junge Personen zu ermöglichen, sondern für alle, die es sich derzeit nicht leisten können. Erstmals wird der Staat mit privaten Eigentümer*innen zusammenarbeiten. Eigentümer*innen leerstehender Wohnungen, in denen mindestens zwei Jahre lang niemand wohnt, können diese nun an den Staat vermieten. Der Plan wurde unter Berücksichtigung aller Aspekte der Bevölkerungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Finanz-, Raum- und Umweltpolitik erstellt. In den letzten Jahren kam es zu einem starken Anstieg der Immobilien- und Mietpreise. 958.000 Wohnungen sind nicht zum Wohnen geeignet, gleichzeitig fehlen mehr als 230.000 Wohnungen. Minister Bačić äußerte auch, dass die Umwandlung von Wohneinheiten in Ferienwohnungen zur kurzfristigen Miete gestoppt werden müsse. Außerdem kündigte er eine Erhöhung der Zuschüsse für energetische Sanierungen an. Eine der neuen Maßnahmen ist die Rückerstattung der beim Kauf der ersten Immobilie gezahlten Umsatzsteuer. Bis 2030 will der Staat 8.000 Wohneinheiten bauen, zahlreiche Gesetze werden sich ändern und einige neue hinzukommen.
Ab dem 1. Jänner 2025 haben Arbeitgeber*innen in Kroatien bei der Beschäftigung von Personen unter 30 Jahren nicht mehr das Privileg, von der Zahlung von Krankenversicherungsbeiträgen befreit zu sein. Diese Maßnahme wurde 2015 eingeführt, als die Jugendarbeitslosenquote 42,5 Prozent betrug. Aufgrund der deutlich niedrigeren Jugendarbeitslosigkeit hat die kroatische Regierung beschlossen, diese Entlastung abzuschaffen. Jedoch wird die Maßnahme für diejenigen, die es bereits nutzen, bis zum Ende umgesetzt. Die kroatische Regierung behauptet, dass dies zur Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems beitragen würde und dass die Abschaffung dieser Maßnahme keine Auswirkungen auf die Höhe des Nettolohns haben werde. Die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber*innen werden sich aber um etwa 300 Euro pro Monat erhöhen. Der Kroatische Arbeitgeberverband (HUP) kritisiert diese Entscheidung. Es wird befürchtet, dass die Folge eine Senkung der Bruttolöhne um fast 300 Euro sein könnte. Außerdem wird gewarnt, dass die Jugendlichen durch die Abschaffung dieser Maßnahme Kroatien verlassen und dauerhaft ins Ausland ziehen könnten, was die demografische Krise vertiefen werde. Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum Damir Bakić (M – Wir können's!) unterstützt die Entscheidung, ist aber der Ansicht, dass zuvor das Gesundheitssystems reformiert werden sollte.
Im Mai 2025 werden in Kroatien landesweit
Kommunalwahlen stattfinden. In Zagreb werden dann sowohl der Posten
des*r Bürgermeisters*in, als auch der Gemeinderat neu besetzt. Langsam
kristallisieren sich die Namen der potentiellen Herausforder*innen des
Amtsinhabers Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) heraus. Beinahe alle sind
scharfe Kritiker*innen. Dazu gehören der enge Vertraute des 2021 verstorbenen
Bürgermeisters Milan Bandić, Ivica Lovrić (PG – Blaue Stadt), sowie der
parteilose Gemeinderat Trpimir Goluža. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić,
die 2021 als Vizebürgermeisterkandidatin für die Sozialdemokratische
Gemeinschaft (SDP) antrat, sowie der jetzt parteilose, aber frühere
sozialdemokratische Gemeinderatspräsident Davor Bernardić wollen den
Bürgermeister ebenfalls herausfordern. Dessen Ex-Partei, die SDP, hat derzeit
sogar zwei Bürgermeister-Kandidaten. Es handelt sich um den aktuellen
Interimspräsidenten Branko Kolarić, der sich als Direktor des städtischen
Gesundheitsamtes als einziger gerne mit dem Bürgermeister zeigt, sowie
Gemeinderat Renato Petek (SDP), der einer der schärfsten Kritiker*innen von
Tomašević ist. Wer von den beiden letztendlich kandidieren wird, hängt vom
Ausgang des Parteitages der Zagreber Parteiorganisation am 9. November 2024 ab,
bei der nach über zwei Jahren ein neuer Zagreber Parteipräsident gewählt
wird. Der Parteitag der konservativen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft
(HDZ) findet am 20. Oktober 2024 statt. Jedoch gilt es als beschlossene
Sache, dass der Präsident der Zagreber HDZ, Mislav Herman ebenfalls als
Bürgermeisterkandidat antreten wird, die offizielle Kür soll dann am Wochenende
erfolgen.
Der jeweilige Innenminister von Kroatien Davor Božinović (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), von Italien Matteo Piantedosi und Slowenien Boštian Poklukar (GS - Bewegung Freiheit) trafen sich am 14. Oktober 2024 in Zaprešić bei Zagreb, um Maßnahmen gegen illegale Migration und zur Verstärkung der Grenzsicherheit zu diskutieren. Innenminister Božinović erklärte, dass Kroatien führend bei der Eindämmung illegaler Migration in die EU sei, wodurch die Zahl der Grenzübertritte heuer um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sei. Besonders erfolgreich sei die 2016 gegründete ZEBRA-Taskforce, die, in Zusammenarbeit mit Europol, Menschenschmuggel entlang der Balkanroute bekämpft, so Božinović. Allein heuer wurden 1.551 Schlepper*innen festgenommen. Diskutiert wurde ein geplantes Abkommen zwischen der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache, Frontex, und dem kroatischen Nachbarstaat Bosnien-Herzegowina, der vielen Migrant*innen als Einreisestaat dient. Nach Ansicht der Innenminister sei das Abkommen praktisch definiert und müsse nur noch unterzeichnet werden. Danach sollten rund 500 Frontex-Angestellte in Bosnien-Herzegowina stationiert werden. Dies werde sicherlich zur weiteren Eindämmung der illegalen Migration führen, so die drei Minister weiter.
Heute, am 9. Oktober 2024, beginnt in Dubrovnik ein zweitägiges Gipfeltreffen zwischen der Ukraine und den Staaten Südosteuropas. Dabei gelten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Zu den Teilnehmer*innen gehört auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es ist der dritte Gipfel in diesem Format nach Treffen 2022 in Athen und 2024 in Tirana. Das zentrale Ziel: der Ukraine Solidarität und Unterstützung zu bekunden. Eine gemeinsame Abschlusserklärung soll die Verurteilung der russischen Invasion, die Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine und die Unterstützung für deren EU- und NATO-Mitgliedschaft beinhalten. Auch ein angestrebter Friedensplan und die Verfolgung von Kriegsverbrechen werden thematisiert. Am Rande des Gipfels werden der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) und Präsident Selenskyj ein Kooperationsabkommen unterzeichnen. Dadurch wird die bestehende Zusammenarbeit – insbesondere in den Bereichen humanitäre Hilfe, Minenräumung und Verfolgung von Kriegsverbrechen – formalisiert. Neben Selenskyj und Plenković werden hochrangige Vertreter*innen aus Ländern wie Slowenien, Montenegro, dem Kosovo, Griechenland, Bulgarien, Albanien, Nordmazedonien und Bosnien-Herzegowina teilnehmen. Es wird spekuliert, dass auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) kurzfristig erscheinen könnte.
Laut einer Umfrage der kroatischen Zeitung Večernji list verliert Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) an Zustimmung und eine zweite Amtszeit ist für ihn nicht mehr sicher. Die Umfrage wurde unter 1.000 Personen organisiert, wobei 45,2 Prozent der Befragten mit seiner Amtsführung unzufrieden sind, während ihn 33,7 Prozent unterstützen. 21,1 Prozent waren unentschlossen sind. Fast die Hälfte (49,1 Prozent) der Befragten glaubt, dass sich der Zustand der Stadt seit seiner Amtsübernahme nicht verbessert beziehungsweise verschlechtert habe. Nur 32,6 Prozent sehen Fortschritte bei der Leitung der Stadtgeschäfte. Trotzdem bleibt Tomašević mit 32,9 Prozent der beliebteste Kandidat für die Bürgermeisterwahl im Mai 2025. Ihm folgen der ehemalige Bildungsamtsleiter Ivica Lovrić mit 24,2 Prozent und einer seiner schärfsten Kritiker Renato Petek (SDP – Sozialdemokratische Partei) mit 21 Prozent. Mislav Herman von der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) erzielt 16,8 Prozent Zustimmung. Die Frage, ob Tomašević ein weiteres Mandat verdient, spaltet die Wähler: 43,3 Prozent sind dagegen, 42,3 Prozent dafür. Trotz der wachsenden Kritik gilt er durch den "Amtsbonus" noch als Favorit, aber das Rennen bleibt offen.
Seit dem Frühjahr sucht der Zagreber Flughafen Franjo
Tuđman nach Ideen, um sowohl die Unternehmungsführung als auch das Erlebnis für
die Passagier*innen zu verbessern. Verschiedene Unternehmen haben 33 Vorschläge
vorgelegt, die in Form von Apps, Robotern und Drohnen den Flughafen
voranbringen könnten. Von den acht besten Lösungen könnten einige bald zum
Einsatz kommen. Vom Unternehmen AIR-RMLD wurde eine autonome Drohne
präsentiert, die jeden Tag die Piste inspiziert, vor Rissen warnt,
Veränderungen analysiert und Wartungsarbeiten durchführt. Das Start-up Sign
Avatar hat eine Software entwickelt, die alle Informationen, einschließlich
derjenigen aus der öffentlichen Lautsprecheranlage, auf Bildschirmen in
Gebärdensprache anzeigt, damit Personen mit Hörbehinderung leichter durch den
Flughafen navigieren können. Ein Projekt des Unternehmens AI-R-Port wurde zum
besten Projekt erklärt, weil es den Nutzer*innen ermöglichen soll, mit dem
Flughafen in allen Sprachen über WhatsApp zu kommunizieren. Die
Passagier*innen können an einem Quiz teilnehmen, Bewertungen abgeben, erhalten einen virtuellen Überblick
des Flughafens und zahlreiche andere Informationen über den Messenger-Dienst.
375 Schüler*innen und etwa 60 Mitarbeiter*innen des
Zagreber Gymnasiums "Zagreb XVIII." werden ab November aufgrund
von Sanierungsarbeiten in ihrer Schule den Unterricht im Gebäude des
Gymnasiums Tituš Brezovački besuchen. Das Stadtamt für Bildung bestätigte diese
Information kürzlich, obwohl sich die Eltern der Schüler*innen gegen diese
Idee ausgesprochen hatten. Seit dem Erdbeben in Zagreb haben
bereits 34 Schulen Schüler*innen anderer Schulen aufgenommen. Alle
früheren Kooperationen haben sich als erfolgreich erwiesen. Die Eltern
waren besorgt, dass die Qualität des Unterrichts durch den Umzug leiden könnte,
da dieser in der Gastschule in zwei Schichten stattfinden soll. Vor
der Entscheidung hielten die Schulleiter*innen sowie das Personal beider
Schulen eine Reihe von Treffen und Diskussionen über die Räumlichkeiten und
Bedingungen in der Schule ab und analysierten detailliert die Stundenpläne
sowie die organisatorischen Anforderungen beider Institutionen. Die
Schulleiter*innen garantierten, dass sich die Qualität des Unterrichts nicht
verändern werde.
Die Regierung der Republik Kroatien hat beschlossen, dem benachbarten Bosnien-Herzegowina finanzielle Unterstützung in Höhe von 10 Millionen Euro zu gewähren. So können zahlreiche, durch die Überschwemmungen verursachte Schäden behoben werden. Kroatien beteiligt sich auch an der Entsendung von Rettungsteams und Ausrüstung, die für die Sanierung des Geländes benötigt werden. Das Nachbarland ist offen für weitere Formen der Unterstützung, die von Bosnien-Herzegowina angefordert werden, so Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Er drückt seine Solidarität und sein Mitgefühl mit Bosnien-Herzegowina aus. Außerdem hat die Regierung staatliche Verwaltungsbehörden beauftragt, nach Hilfsmöglichkeiten zu suchen. Sie sollen Maßnahmen ergreifen, um Menschen in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten zu unterstützen. Neben der kroatischen Regierung stehen alle Rettungsdienste, Ministerien und zahlreiche andere Institutionen in ständigem Kontakt mit Kolleg*innen aus Bosnien-Herzegowina. Das Kroatische Rote Kreuz hat für Bosnien-Herzegowina bisher 150.000 Euro gesammelt. Auch Interventionsteams sind in Bosnien-Herzegowina bereits vor Ort.
Das kroatische Innenministerium veröffentlichte kürzlich eine Ausschreibung, in der ein Unternehmen zur Organisation von Zwangsabschiebungen von Migrant*innen auf dem Luft-, Land- oder Seeweg gesucht wird. Dabei hängen die Modalitäten von der Anzahl der abzuschiebenden Personen sowie dem Bedarf an Begleitpersonen, wie Polizei, medizinischem Personal und Dolmetscher*innen, ab. Das ausgewählte Unternehmen muss unter anderem Charterflüge organisieren und dafür sorgen, dass Flugzeuge betriebsbereit und voll betankt zur Verfügung stehen. Zudem müssen flexible Buchungs- und Stornierungsbedingungen, auch in letzter Minute, gewährleistet sein. Es geht um einen Auftrag im Wert von 340.000 Euro, der bis 2027 laufen soll. Neben der Abschiebung sind auch Hotelbuchungen und Transfers Teil der Aufgabe. Eurostat-Daten zeigen, dass im zweiten Quartal 2024 insgesamt 96.115 Nicht-EU-Bürger aus der EU ausgewiesen wurden, davon rund 2.000 in Kroatien selbst. Nach Angabe des Innenministeriumswurden wurde aber nur rund die Hälfte dieser Abzuschiebenden tatsächlich schon ausgewiesen.
Die Stadt Zagreb präsentierte kürzlich ein Pilotprojekt zur Begrünung von Innenhöfen. An sieben Standorten sollen private Immobilienbesitzer*innen finanzielle Unterstützung zur Pflanzung von Bäumen und Bodenentsiegelung erhalten. Für das Projekt stehen insgesamt 600.000 Euro aus dem EU-Programm Horizon Europe bereit. Das Projekt ist Teil einer Initiative, um Innovationen für eine schnelle Dekarbonisierung im Rahmen der Net ZeroCities-Plattform zu testen. Neben der Stadt Zagreb sind am Projekt die Fakultät für Landwirtschaft, die Kroatische Vereinigung von Landschaftsarchitekt*innen sowie die NGO Odraz beteiligt. Im Zuge des Pilotprojektes sollen in drei Bezirken insgesamt 31 Bäume sowie 300 Sträucher gepflanzt werden. Interessierte Bürger*innen können sich auch weiterhin für Subventionen bewerben.
Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir
können's!) hat angekündigt, dass sich Bürger*innen der kroatischen Hauptstadt
bald an Entscheidungen über die Zuweisung von Haushaltsgeldern beteiligen
können. Die Bürger*innen sollen sich in
Zukunft an den Entscheidungen über kommunale Aktivitäten beteiligen, die ihre
Nachbarschaft betreffen. Entschieden wird über Dinge wie öffentliche
Verkehrsflächen und Objekte und es soll möglich werden, Projekte vorzuschlagen,
zu bewerten und auszuwählen. Die erste Phase dieses Pilotprojekts wird vier
Stadtviertel umfassen, die Bürger*innen werden ihre Vorschläge bis Mitte
Oktober einreichen können. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass sich Zagreb einer Reihe von europäischen Städten anschließen werde, die diese
Form des partizipativen Budgets bereits praktizieren würden. Das Pilotprojekt soll
Transparenz, Inklusion und Beteiligung an der Verteilung öffentlicher Mittel
stärken.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's) plant, die Gehälter von 2.494 der insgesamt 3.020 Beschäftigten der Stadtverwaltung im November zu erhöhen. Dies erfolgt nach einer Forderung der Beamt*innengewerkschaft. Besonders sozial benachteiligte Gruppen werden von der Erhöhung der Gehaltskoeffizienten profitieren, wobei niedrigere Gehälter um bis zu zehn Prozent steigen. Für diese Maßnahme wird die Stadt mehr als 2,7 Millionen Euro bereitstellen. Führungskräfte wie Abteilungsleiter*innen und höhere Berater*innen sind von der Erhöhung ausgeschlossen. Dies ist die dritte Gehaltserhöhung für städtische Angestellte in diesem Jahr, nach zwei vorherigen Anhebungen um elf Prozent im Jänner und danach um vier Prozent im Juli. Ab Anfang 2025 könnte es zu weiteren Lohnsteigerungen kommen. Die kroatischen Medien vergleichen Tomašević' Vorhaben mit dem von Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Plenković erhöhte im April vor den Parlamentswahlen die Gehälter im öffentlichen Dienst.
Die Zagreber Stadtwerke veröffentlichten am 30. September 2024 bei der Zagreber Börse den Geschäftsbericht für das erste Halbjahr 2024. Der Konzern verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen Verlust von 21,02 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum 2023 wurde noch ein Gewinn von 724.000 Euro erwirtschaftet. Der Verlust ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass kein Antrag auf Erstattung der Gaspreisunterschiede nach dem 1. April gestellt werden konnte, was 27,4 Millionen Euro ausmacht. Trotz des Verlusts stiegen die Umsatzerlöse um elf Prozent auf 418,52 Millionen Euro. Der Verkauf von Dienstleistungen wuchs um ein Prozent, während andere betriebliche Einnahmen insbesondere durch staatliche Förderungen um 55 Prozent zunahmen. Besonders starke Einnahmensteigerungen gab es in den Bereichen Reinigung, Abfallentsorgung und Arzneimittelverkauf. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Gasvertrieb einen Rückgang der Umsatzerlöse um 18,23 Millionen Euro, bedingt durch sinkende Liefermengen und fallende Gaspreise für Haushalte. Die Betriebskosten stiegen vor allem wegen erhöhten Kosten für Waren und Dienstleistungen um 17 Prozent. Auch die Personalkosten nahmen zu, teils aufgrund besserer Arbeitsbedingungen. Der Verlust zeigt laut Analyst*innen, dass die Geschäftstätigkeit des Konzerns sehr von Subventionen abhängt und dass er ohne Geldspritzen nicht positiv bilanzieren kann.
Nur 30 Prozent der Einwohner*innen von Zagreb treiben regelmäßig Sport. Aus diesem Grund hatten die Bürger*innen der kroatischen Hauptstadt in diesem Sommer die Möglichkeit, am kostenlosen Programm "Erholungssommer" teilzunehmen. Es wurden zahlreiche sportliche Aktivitäten angeboten, wie zum Beispiel Fitness, Gymnastik, Fußball, Tennis, Nordic Walking und dergleichen. An 50 Standorten in der ganzen Stadt wurden 1.800 Stunden des Programms abgehalten und über 22.000 Teilnehmer*innen registriert. Das Sommerprogramm war ein derart großer Erfolg, sodass die Stadt Zagreb nun weiterhin eine Kampagne durchführt, die darauf abzielt, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von körperlicher Bewegung zu schärfen und sie in jedem Grätzel verfügbar zu machen. Die sportlichen Aktivitäten werden somit im Rahmen des Programms "Sport für alle in der kommunalen Selbstverwaltung" fortgesetzt. Das Sportangebot wird im Übrigen sehr breit sein – vom Schwimmen bis zum Nordic Walking. Die sportlichen Aktivitäten werden vom Zagreber Sportverein "Sport für alle" durchgeführt und von der Stadt Zagreb mitfinanziert.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's) gab letzte Woche bekannt, dass bis Ende 2027 in der kroatischen Hauptstadt an 751 Standorten insgesamt 2.253 Halbunterflurbehälter installiert werden sollen. Derzeit gibt es bereits 143 unterirdische Behälter an 39 Standorten im Stadtzentrum. Die neuen Halbunterflurbehälter haben eine vier- bis fünfmal größere Kapazität als herkömmliche Container und sollen den Abfalltrennungsprozess erleichtern. Die Gesamtinvestition wird über zehn Millionen Euro betragen und umfasst neben den neuen Behältern auch die Digitalisierung des Abfallsystems sowie die Modernisierung des Fuhrparks der Müllabfuhr. Eine neue App soll den Bürger*innen ermöglichen, die Behälter elektronisch zu öffnen. Jede der 751 neuen Standorte in dicht bewohnten Grätzeln wird drei Container für Kunststoff beziehungsweise Metall, Glas und Papier umfassen. Die Stadt verfolgt die Vision, dass künftig keine Müllbehälter mehr auf öffentlichen Flächen stehen, um so die Abfallentsorgung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Die "Zagreb Design Week" findet vom 25. bis 29. September in den Studios und im Innenhof des Filmproduktionsunternehmens "Jadran Film" statt. Das Thema des elften Zagreber Design Festivals ist "Die gläserne Decke durchbrechen: Die Designrevolution". Partnerland der heurigen Veranstaltung ist Italien. Zahlreiche Ausstellungen heimischer Designer*innen erwarten die Besucher*innen. Die "Zagreb Design Week" wird daneben auch sieben internationale Ausstellungen aus Italien, Spanien, Chile, den USA und Mexiko präsentieren. Neben den Ausstellungen wird es zahlreiche Vorträge, Projektionen und Konzerte geben. Es werden auch Workshops zu Biomaterialien sowie ein Workshop zum botanischen Ökodruck auf Seide stattfinden. Der Donnerstag ist dem Modedesign und der nachhaltigen Modeindustrie gewidmet. Es wird im Übrigen auch eine Modenschau geben. Der Eintritt zum Festival ist frei.
Gesundheitsminister Vili Beroš (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) kündigte Gesetzesverschärfungen im Bereich des Nichtraucher*innenschutzes an. Die angekündigten Gesetzesänderungen, die den Konsum von Tabak und ähnlichen Produkten einschränken, bedeuten ein Verbot des Gebrauchs von erhitzten Tabakerzeugnissen in Innenräumen und des Verkaufs von Nikotinbeuteln an Minderjährige. Die Aromen in erhitzten Tabakerzeugnissen werden aufgrund der nachgewiesenen schädlichen Inhaltsstoffe ebenfalls verboten. Darüber hinaus kann der Gesundheitsminister nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes den Verkauf neuer, verdächtiger und unregulierter Produkte für zwölf Monate verbieten. Für Kontrollen und die Strafverfolgung sind Sanitärinspektor*innen zuständig. Die Bußgelder liegen zwischen 130 und 2.650 Euro. Jede dritte Person in Kroatien raucht. Im Durchschnitt sterben jährlich etwa 9.000 Menschen an rauchbedingten Krankheiten. Wenn es um das Rauchen unter Minderjährigen geht, zählt Kroatien immer noch zu den drei führenden Ländern in der Europäischen Union (EU).
Obwohl zahlreiche Oppositionspolitiker*innen bei der Wahl des als politisch konservativ geltenden Richters Ivan Turudić zum neuen kroatischen Generalstaatsanwalt zu Jahresbeginn fürchteten, dass dieser die regierende Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) mit Samthandschuhen anfassen könnte, wurden diese Befürchtungen in diesen Tagen widerlegt. Am 21. September 2024 klingelte die Polizei an der Tür des ehemaligen Direktors des staatlichen Straßenbauunternehmens "Hrvatske Ceste" (Kroatische Straßen) Josip Škorić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Ihm wird vorgeworfen, Bauaufträge im Wert von rund zehn Millionen Euro einer Firma eines Verwandten zugespielt zu haben. Im Gegenzug erhielt Škorić zahlreiche kostenlose Sachzulagen und Dienstleistungen im Wert von zirka 150.000 Euro. Die Antikorruptionseinheit der Staatsanwaltschaft USKOK hatte Škorić schon seit Monaten im Visier und überwachte dessen Telefon. Wie es scheint, erhielt Škorić einen Tipp, im Visier der Ermittler*innen zu stehen, da er vor einigen Wochen überraschend seinen Rücktritt "aus persönlichen Gründen" erklärte. Über ihn wurde jetzt eine 30-tägige Untersuchungshaft verhängt. Bei einer Verurteilung drohen ihm mehrere Jahre Haft.
Das kroatische Kultur- und Medienministerium wird 52 Standorte von jüdischen Friedhöfen landesweit unter Schutz stellen. Dies ist der erste gemeinsame Eintrag in das Register des Denkmalschutzes. Ziel der Maßnahme ist es, verlassene und vernachlässigte Friedhöfe, die nicht als eigenständige Kulturgüter gelten, zu schützen. Kulturministerin Nina Obuljen-Koržinek (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) betonte, dass die Erhaltung dieser Friedhöfe vom schweren Schicksal der jüdischen Gemeinschaft während des Holocausts zeuge. Viele Friedhöfe, insbesondere der jüdische Teil des Zagreber Stadtfriedhofs Mirogoj, sind stark beschädigt. Da im Verlauf des Zweiten Weltkriegs 80 Prozent der jüdischen Bevölkerung in der kroatischen Hauptstadt getötet wurde, gab es niemanden, der sich um die Gräber kümmern würde, erläuterte der Vorsitzende der Koordinierung der jüdischen Gemeinden in Kroatien und der jüdischen Gemeinde in Zagreb, Ognjen Kraus. Die Sanierung wird durch das Ministerium und lokale Gemeinschaften finanziert, fügte Kulturministerin Obuljen-Koržinek auf der Pressekonferenz in der jüdischen Gemeinde in Zagreb anlässlich der Vorstellung des Beschlusses hinzu.
Am 21. September 2024 wurde die Stichwahl um die Funktion des zukünftigen Parteivorsitzenden der größten kroatischen Oppositionspartei, der Sozialdemokratischen Partei (SDP) organisiert. Im ersten Wahlgang am 14. September 2024 konnte keine*r der fünf Kandidat*innen eine Mehrheit erzielen. So traten in der Stichwahl die beiden Führenden des ersten Wahlgangs, der ehemalige kroatische Verkehrsminister und aktuelle Parlamentsabgeordnete Siniša Hajdaš Dončić – welchem vor einer Woche nur rund 50 Stimmen zur Mehrheit fehlten – und der überraschende Zweite, der Bürgermeister der südkroatischen Küstenstadt Makarska, Zoran Paunović, an. Obwohl manche Journalist*innen Paunović als möglichen positiven Kurswechsel der Partei lobten, gab es keine Überraschung. Der favorisierte Hajdaš Dončić wurde mit 56 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Hajdaš Dončić erklärte in seiner Ansprache, dass er die SDP wieder zu einer echten Alternative zur seit 2015 regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) machen wolle. Die Stützpfeiler seiner Politik werden eine linksgerichtete Wirtschaftspolitik, Antifaschismus sowie die Gleichberechtigung aller Geschlechter und sexueller Minderheiten sein. Es ist jedoch fraglich, ob der neue Präsident der Sozialdemokratischen Partei, der zum engsten Kreis der bisherigen Parteispitze gehört, frischen Wind bringen kann. In den vergangenen Jahren hat die SDP immer mehr an Wähler*innengunst verloren, vor allem in den kroatischen Großstädten. Analyst*innen erklärten, dass der beste Beweis für die Lage in der Partei der Umstand ist, dass mit weniger als 8.000 Teilnehmer*innen nur rund 40 Prozent der registrierten Parteimitglieder zur Stichwahl erschienen.
Nach mehr als drei Jahrzehnten scheint der langjährige Streit um die Rückgabe von Gewerkschaftsimmobilien in Kroatien eine Lösung zu finden. Die kroatische Regierung hat einem Gesetzesvorschlag zugestimmt, der die Übertragung eines Teils der Immobilien in einen Gewerkschaftsfonds vorsieht. Diese Immobilien, darunter der "Radnički dom" in Zagreb, ein symbolträchtiges Gebäude der kroatischen Arbeiterinnen*bewegung, werden künftig von verschiedenen Gewerkschaftsverbänden verwaltet. Der langwierige Konflikt begann 1997, als ein Gesetz vorschrieb, dass Immobilien, die einst von sozialistischen Organisationen wie Gewerkschaften genutzt wurden, in den Besitz des Staates übergehen sollen. Die Gewerkschaften führten jahrelang einen kostspieligen Rechtsstreit in Millionenhöhe. Mit einem neuen Gesetz werden nun 35 von insgesamt 110 Immobilien an die Gewerkschaften zurückgegeben. Die langen juristischen Auseinandersetzungen und Verzögerungen haben jedoch dazu geführt, dass viele Immobilien verfielen, denn der Staat hatte in die Immobilien nicht investiert. Nun stehen die Gewerkschaften vor der Herausforderung, die zurückerhaltenen Immobilien zu sanieren, um sie wirtschaftlich nutzen zu können.
Mit Jahresbeginn 2025 werden in Kroatien leichte Plastiksackerl in Rechnung gestellt. Derzeit sind sie mit der Aufschrift "Sackerl sparsam verwenden" gekennzeichnet, um das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Gebrauch zu fördern. Ziel der Einführung kostenpflichtiger Plastisackerln ist es, deren schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren und die Menge an Kunststoffabfällen zu verringern. All dies wurde von Sanja Radović, Leiterin des Bereichs Abfallwirtschaft im Ministerium für Umweltschutz, bestätigt. Händler*innen müssen sicherstellen, dass sich die Sackerl an den Stellen befinden, an denen sie verwendet werden, zum Beispiel in Obst- und Gemüseabteilungen. Der Preis muss an diesen Stellen deutlich angezeigt werden. Da der Preis nicht vorgeschrieben ist, werden ihn die Handelsketten selbst bestimmen können. Bis dahin lädt das Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung alle kroatischen Bürger*innen dazu ein, mit ihren eigenen Leinentaschen oder anderen Gegenständen wie etwa Körben einzukaufen und sich beim Kauf für Papiertüten oder ähnliche Alternativen zu entscheiden.
Um zu verhindern, dass die Bewohner*innen Zagrebs illegal Müll entsorgen, will die Zagreber Stadtverwaltung immer mehr öffentliche Flächen mit Kameras überwachen. Bislang wurden an 47 Standorten – und hier vor allem in der Nähe von Abfallsammelstellen – Kameras installiert. Nun veröffentlichte die Stadt eine Ausschreibung, durch welche die überwachten Flächen massiv ausgeweitet werden sollen. An insgesamt 200 Standorten auf dem gesamten Stadtgebiet sollen Überwachungskameras aufgestellt werden. Dafür will die Stadt insgesamt 1,2 Millionen Euro ausgeben. Die Kameras sollen entweder über Solarpaneele betrieben oder an die öffentliche Beleuchtung angeschlossen werden. Sie sollen über 4G-Kommunikation mit der Leitstelle verbunden sein und auch in der Nacht qualitativ hochwertige Aufnahmen liefern. Der*die Auftragnehmer*in ist verpflichtet, für jeden Standort eine detaillierte Bestandsaufnahme der Situation zu erstellen, die optimale Installationsposition des Systems im Verhältnis zur Position des überwachten Bereichs vorzuschlagen und alle für die Leistung des Systems erforderlichen Unterlagen zu erstellen. Die Ausschreibung läuft noch bis Mitte Oktober, was bedeutet, dass die Kameras wahrscheinlich erst Anfang 2025 zum Einsatz kommen werden.
Obwohl bereits seit Jahren eine umfassende Sanierung des Zagreber Sportkomplexes Šalata angekündigt wurde, wird nun vorerst nur eine Teilsanierung durchgeführt werden. Geplant ist die Sanierung von vier Umkleideräumen und den dazugehörigen Sanitäranlagen, die Erneuerung des Eingangsbereichs sowie die Reparatur der verfallenen Tribünen auf den Tennisplätzen. Zudem wird die Terrasse des Zentrums saniert und der Heizkessel für den gesamten Komplex. Der Gesamtwert der Arbeiten beläuft sich auf rund 463.000 Euro ohne Mehrwertsteuer. Laut einer Pressemitteilung der Stadt Zagreb handelt es sich hier um die erste Sanierungsphase und den ersten Eingriff seit den Sommer-Welthochschulspielen 1987. Eine umfassende Sanierung – die ursprünglich in mehreren Phasen erfolgen sollte – bleibt jedoch aus. Geplant waren unter anderem die Erneuerung der offenen Schwimmbäder, verschiedener technischer Räumlichkeiten, der Anlagen, die Überdachung des ganzen Komplexes sowie der Bau eines weiteren Schwimmbads. Die Ursprünge des Sportkomplexes reichen bis ins Jahr 1928 zurück, als die damalige Stadtverwaltung beschloss, ein überwuchertes Gelände an den Akademischen Tennisclub zu verpachten. Zu dieser Zeit einstanden die ersten Tennisplätze, in den 1930er und 1940er wurden Schwimmbäder errichten. Die Kunsteisbahn gibt es seit 1961.
Die Stadt Zagreb gab auf ihrer Website bekannt, dass der September der Monat der Sensibilisierung für bösartige Krankheiten bei Kindern ist. Aus diesem Grund hat die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Zagreb-West ein Programm zur Unterstützung für Eltern von Kindern mit bösartigen Erkrankungen ins Leben gerufen. Laut der Website der Stadt ist dies eine Gelegenheit für die Öffentlichkeit, sich mit den Problemen kranker Kinder und ihrer Familien vertraut zu machen, um Empathie zu entwickeln und somit Patient*innen und ihre Familien zu unterstützen. Die Tatsache, dass ein Kind an einer bösartigen Krankheit leidet, verursacht Stress und Sorge sowie Angst aufgrund des Mangels an Wissen und Erfahrung von Familienmitgliedern, was sich negativ auf die Lebensqualität und Gesundheit auswirken kann. Deswegen wird die Stadt Zagreb gemeinsam mit dem Gesundheitszentrum für Eltern beziehungsweise für Vormund*innen Beratungen mit Expert*innen wie Psycholog*innen, Psychiater*innen, Sozialarbeiter*innen und Ernährungswissenschaftler*innen sicherstellen. Das Programm ist kostenfrei.
Aufgrund der Nähe zu Kernkraftwerken wie Krško oder
Paks in Ungarn möchte Zagreb auf potentielle Reaktorunfälle vorbereitet sein.
Aus diesem Grund wurde ein Bereitschaftsplan entwickelt, der besagt, dass es am
besten ist, an dem Ort zu bleiben, an dem man sich zum Zeitpunkt des Unfalls
befindet. Es ist notwendig, die Fenster und Türen zu schließen und sie mit
nassen Tüchern abzudichten. Lüftungsgeräte, einschließlich Klimaanlage, sollen
nicht ausgeschaltet werden. Der oben genannte Bereitschaftsplan inkludiert
keine Maßnahmen nach einem Atomwaffenangriff, es wurden aber Verfahren
entwickelt, die Zagreb in allen anderen Fällen vor radiologischer und nuklearer
Gefahr schützen soll. Radiologische Unfälle sind in der Hauptstadt am
häufigsten. So werden im Durchschnitt jährlich zwei solcher Fälle registriert.
Im Bereitschaftsplan sind die Rollen der Zivilschutzzentrale, der Feuerwehren,
der Polizei, der Rettungsdienste und der Nothilfe, der städtischen
Einsatzdienste sowie der Stadt Zagreb genau aufgeteilt. Um die Bereitschaft
aller Einsatzkräfte zu sichern, sollen auch regelmäßige Übungen sowohl in der
Hauptstadt als auch im ganzen Land stattfinden.
Die Stadt Zagreb hat Maßnahmen zur Lösung von Parkplatzproblemen eingeführt und überprüft die aktuell reservierten Parkplätze und möchte den Erwerb von Vorzugstickets für Nicht-Anwohner*innen, reduzieren. Allein in der ersten Parkzone sei es notwendig, 5.000 Vorzugsparkscheine zu streichen. Parkplätze, die derzeit verschiedenen Institutionen, Verbänden, Unternehmen und anderen Einrichtungen zugeordnet sind, werden geprüft. Bürgermeister Tomislav Tomašević (M - Wir können's!) zufolge, würden bis Ende September 300 Parkplätze frei gemacht und bis Jahresende 500. In der ersten Parkzone würden die Parkgebühren ausgeweitet, damit die Bewohner*innen des Stadtzentrums leichter einen Parkplatz finden könnten. Das Parken in dieser Zone wird von Montag bis Samstag bis Mitternacht und sonntags bis 15 Uhr kostenpflichtig sein. Die Preise für die Belegung von Parkplätzen aufgrund von Arbeiten sollen ebenfalls steigen, mit Ausnahme derjenigen, die mit der Sanierung von durch das Erdbeben beschädigten Einrichtungen zusammenhängen. Mehr Rotation und mehr freie Parkplätze sollen sich aus der Maßnahme ergeben, die das Parken in der ersten Zone auf zwei Stunden und in der zweiten Parkzone auf drei Stunden begrenzt.
Die Preise für Strom, Gas und Fernwärme in Kroatien sollen in zwei Phasen, um zehn Prozent steigen. So steigen ab 1. Oktober 2024 die Preise für Gas und Fernwärme (Strom ab 1. November 2024) um sechs Prozent und Anfang 2025 soll es zu einer erneuten Anhebung von vier Prozent kommen. Diesen Teuerungen setzt die kroatische Regierung ein Subventionspaket entgegen, das, im Vergleich zum bestehenden, das am 30. September 2024 ausläuft, um die Hälfte auf rund 250 Millionen Euro gekürzt wurde. Somit wird für die rund 85.000 Bürger*innen, die aufgrund ihrer Bezüge armutsgefährdet sind, eine Energiehilfe von 70 Euro im Monat ausgezahlt. Generell sollen Verbraucher*innen, bei einem Stromverbrauch bis zu 3.000 Kilowattstunden jährlich mit 102 Euro und bei einem Gasverbrauch bis zu 12.000 Kilowattstunden mit 85 Euro jährlich subventioniert werden. Die Regulierung der Benzin- und Dieselpreise, sowie eine Liste von rund 30 Lebensmittel- und Hygieneartikeln, sollen weiterhin gedeckelt bleiben.
Eine Studie des Zagreber Wirtschaftsinstitutes belegt, worüber bereits seit Monaten spekuliert wird. Trotz der laufend steigenden Preise für Eigentumswohnungen, eigentlich ein Beleg für eine höhere Nachfrage, ist die Anzahl verkaufter Immobilen rückläufig. In Zagreb wechselten 2023 14,4 Prozent weniger Wohnungen ihre Besitzer*innen. 2022 betrug der Rückgang bereits 4,2 Prozent, während 2021 noch 17,1 Prozent mehr als im Jahr davor verkauft wurden. Die Preise stiegen in allen Zagreber Bezirken. Der Trend zeigt, dass nun vor allem die Preise in den bislang nicht attraktiven Randbezirken stark anziehen, was vor allem das Resultat von großen Wohnprojekten auf ehemaligen Industrieflächen ist. Hier ist vor allem der Bezirk Peščenica-Žitnjak, wo der Medianpreis um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Aktuell stellen sich Wirtschaftsexpert*innen die Frage, wann der Knackpunkt erreicht ist und die immer höheren Immobilienpreise, die in Zagreb seit 2018 um rund 60 Prozent angestiegen sind, einbrechen werden. Die Grundstücksmakler*innen sind der Ansicht, dass mit keinem Einbruch der Preise zu rechnen ist, während Expert*innen sich sicher sind, dass die Welle der fallenden Immobilienpreise, die von Deutschland, Österreich und nun auch auf Slowenien "übergeschwappt" ist, früher oder später auch auf Kroatien einwirken wird.
Die 21. Ausgabe des Festivals des Welttheaters eröffnet am 11. September 2024 mit dem Stück "F***k me" der argentinischen Regisseurin Marina Otero. Es behandelt die Zerbrechlichkeit des Körpers aus weiblicher Perspektive. Darauf folgt das dokumentarische Theaterstück "Medeas Kinder" des Rumänen Milo Rau. Das Zagreber Publikum bekommt zudem die Aufführung "Solo" aus Slowenien, sowie Johan Simons' Inszenierung von "Macbeth" aus den Niederlanden zu sehen. Während der Festivaltage werden nur vier Aufführungen gezeigt, weswegen sich die Veranstalter*innen entschieden haben, unterschiedlicher Ästhetik, Poesie und Sensibilitäten gerecht zu werden, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, hieß es auf der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Festivalprogramms. Das Festival des Welttheaters sei 2003 ins Leben gerufen worden und präge seitdem einige Richtungen des kroatischen Theaters, sagte Festivaldirektorin Dubravka Vrgoč. Dem Festival sei gelungen, das weltweite Theater nach Zagreb zu bringen, fügte Vrgoč hinzu.
Zagreb wird Mitte September ein Willkommenszentrum für Ausländer*innen eröffnen. Dieses Zentrum soll helfen ihren Aufenthalt in der Stadt sicherer und einfacher zu gestalten, indem sie wichtige Informationen erhalten, Kroatisch lernen und an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen können. In Zagreb leben derzeit etwa 20.000 ausländische Arbeitskräfte mit Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Hinzu kommen Asylsuchende und Flüchtlinge, das unterstreicht die Notwendigkeit eines Zentrums. Das Zentrum in der Petrinjska-Straße im Stadtzentrum wird mit Unterstützung der Organisation UNHCR betrieben und bietet Übersetzungsdienste sowie Informationen zu grundlegenden Bedürfnissen, zu Ärzt*innenwahl oder Einschulung von Kindern. Etwa zwei Drittel der ausländischen Arbeitskräfte sprechen kein Kroatisch, daher will die Stadt die Verfügbarkeit von Sprachkursen erhöhen, um die Integration zu fördern und ein angenehmes Miteinander zu gewährleisten.
Am 3. September unterzeichneten der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) und der Vorstandsvorsitzende des Straßenbauunternehmens "Končar-Električna vozila", Josip Ninić, einen Vertrag über den Kauf von zwanzig Niederflurstraßenbahnen. Zwanzig werden bereits produziert und sollen im Frühjahr 2025 auf den Zagreber Straßen in Betrieb gehen. Es werden die ersten neuen Straßenbahnen nach 15 Jahren, die den Zagreber Bewohner*innen zur Verfügung stehen werden. Tomašević betonte zudem, dass Zagreb eine der seltenen Städte sei, in der die Straßenbahnen von einem heimischen Betrieb produziert werden. Bis Ende des Jahres plant die Stadt außerdem eine Ausschreibung für 40 längere Niederflurstraßenbahnen im Wert von etwa 120 Millionen Euro einzuleiten. Diese modernen, komfortablen Straßenbahnen werden eine Gesamtkapazität von 115 Fahrgästen haben, an die Bedürfnisse von Personen mit Behinderungen angepasst sein und internationale Standards erfüllen.
Die kostenlose Benutzung der Seilbahn auf den Zagreber Stadtberg Sljeme, die Anfang Mai 2024 für Bürger*innen mit Wohnsitz in Zagreb eingeführt wurde, ist ein voller Erfolg. Von Anfang Mai bis Ende Juli verdoppelten sich die Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorjahr von rund 65.000 auf etwa 168.000 Personen. Jedoch bleibt die Seilbahn ein Verlustgeschäft für das öffentliche Verkehrsunternehmen ZET, aber auch für die Stadt Zagreb, welche dem Unternehmen die Kosten erstattet. Ein weiteres Problem ist die Talstation, für die beim Bau zusätzliche Angebote wie ein Café, eine Kletterwand sowie ein Geschäft vorgesehen waren. Für diese finden sich aber keine Bertreiber*innen. Das öffentliche Verkehrsunternehmen organisierte bereits drei Ausschreibungen, für die sich niemand meldete. Insider*innen erklärten, dass die Pacht unrealistisch hoch angesetzt worden sei, weswegen kein Interesse bestünde. ZET kündigte an, die Räumlichkeiten weiterhin anzubieten.
Das zwölfte Festival der Weltliteratur öffnete seine Pforten für das zahlreich erschienene Publikum im Zagreber Jugendtheater ZKM am 1. September 2024. Den Beginn der beliebten Veranstaltung machte der berühmte italienische Schriftsteller Paolo Giordano, der seinen neuen Roman Tasmanien vorstellte. Bis zum 7. September werden im Rahmen des Festivalprogramms unter anderem der dänische Autor Carsten Jensen, die spanische Science-Fiction-Schriftstellerin Elia Barceló sowie mehrere Autor*innen aus Großbritannien, Schweden und anderen Ländern erwartet. Aus Österreich kommen die preisgekrönten Autoren Reinhard Kaiser-Mühlecker und Robert Seethaler. Ein besonderes Highlight ist die Lesung "Wrong Language Tour", bei der Dichter aus dem Kosovo, Serbien und der Schweiz gemeinsam auf einer Bühne lesen werden. Neben Lesungen und Diskussionsrunden bietet das Festival auch ein umfangreiches Begleitprogramm in den Kunstgalerien Kranjčar und Forum.
Insgesamt 4.509 Menschen sind im Juli dieses Jahres in
Kroatien verstorben – ein Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zu 2023. Dies
berichtet das kroatische Statistikamt. Ferner zeigen die Daten, dass es sich um
die zweithöchste Zahl an Todesfällen im Juli der letzten zehn Jahre handelt.
Nur im Juli 2015 war die Zahl der Verstorbenen höher. Expert*innen
gehen davon aus, dass die extremen Hitzewellen, die Kroatien dieses Jahr
erlebte, der Hauptgrund für die erhöhte Sterblichkeit sei. Dr. Branimir K.
Hackenberger, Professor an der Universität Osijek, weist darauf hin, dass die
Auswirkungen des Klimawandels auf lebende Organismen, einschließlich Menschen,
extrem seien. Der Juli 2024 war im Großteil Kroatiens der heißeste Monat seit
Beginn der Aufzeichnungen.
Die Kroatische Energieregulierungsbehörde HERA veröffentlichte am 29. August 2024 die Großhandelspreise für die Gaspreise jener Unternehmen, welche Erdgas zu fixierten Preisen vertreiben. Anstatt wie bislang 26,40 Euro pro Megawattstunde soll der Anschaffungspreis ab 1. Oktober 2024 37,50 Euro pro Megawattstunde ausmachen – ein Anstieg von 42 Prozent. Ohne die derzeitigen staatlichen Subventionen auf die Gaspreise könnte es für die Endkund*innen so zu empfindlichen Preiserhöhungen kommen. Nach Abzug aller Margen und Gebühren würde der Anstieg für die Kund*innen in Zagreb und Umgebung rund 26 Prozent betragen, während in anderen Teilen von Kroatien der Anstieg bis zu 30 Prozent ausmachen könnte. Aus Quellen in der kroatischen Regierung wurde jedoch erklärt, dass die Preiserhöhung für die Endkund*innen zwischen zehn und 15 Prozent betragen würde. Auf keinen Fall würden die Subventionen sofort vollständig zurückgenommen. Wie hoch die Gaspreise sein werden, soll von der kroatischen Regierung Mitte September bekanntgegeben werden.
Ab 1. Jänner 2025 soll in Kroatien erstmalig eine Vermögenssteuer gelten. Der kroatische Finanzminister Marko Primorac (parteilos) bestätigte am Rande einer Kabinettssitzung am 29. August 2024 die monatelangen Spekulationen, wonach die Regierung die Einführung einer Vermögenssteuer plane. Es sei jedoch nicht die Einführung einer neuen Steuer vorgesehen, sondern die Reform der bestehenden Steuer auf Wochenendhäuser, die ab 2025 Immobiliensteuer heißen soll. Das wichtigste Novum ist, dass Immobilien, in denen die Besitzer*innen selbst leben nicht, besteuert werden. Gleiches gilt auch für Mietwohnungen mit Mietvertrag, welche mindestens zehn Monate jährlich bewohnt sind. Auf diese Weise erhofft sich die Regierung den Immobilienleerstand, der schätzungsweise rund 600.000 Wohneinheiten betrifft, zu reduzieren. Wie auch bisher sollen die Kommunen die Steuersätze definieren. Der Steuersatz soll maximal zehn anstatt der bisherigen maximal fünf Euro pro Quadratmeter betragen. Ein Novum im Vergleich zum bestehenden Modell ist, dass die Steuersätze nicht mehr pauschal auf das gesamte Gebiet einer Kommune verrechnet werden, sondern die Kommunen verschiedene Steuersätze auf verschiedene Bereiche festlegen sollen. Auf diese Weise soll zum Beispiel die Kurzzeitvermietung in Wohngebieten unattraktiv werden.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte in den vergangenen Monaten zwei große Reformen für die Parkplatznutzung im Zagreber Stadtzentrum an. Zum einen sollte die Anzahl der reservierten Parkplätze, welche von staatlichen Einrichtungen genutzt werden, erheblich begrenzt werden. Nun beschwerten sich einige Gerichte, vor allem das Zagreber Landesgericht, beim kroatischen Justizministerium. Die geplante Maßnahme, wonach der Großteil der Parkplätze entlang des Landesgerichtes wieder zur normalen Kurzparkzone werden würde, stelle ein erhebliches Sicherheitsrisiko, sowohl für das Gericht, als auch für die Passant*innen, dar. Vor dem Gericht werden zahlreiche Prozesse gegen Schwerkriminelle geführt, weswegen die Straßen vor den Gerichten manchmal von Spezialeinheiten gesperrt werden. Derzeit hat die Justizpolizei die Möglichkeit, das Parken vor dem Gebäude zu kontrollieren, was in Zukunft nicht mehr möglich wäre. In geparkten Autos könnten zum Beispiel Bomben gezündet werden. Nun ist die Stadt Zagreb zurückgerudert und erklärte, keine einseitigen Schritte ohne Zustimmung der Gerichte zu setzen. Das zweite Projekt war die angekündigte Aufteilung der Kurzparkzonen, welche am 1. September 2024 in Kraft treten sollte. Wegen zahlreichen Beschwerden kündigte Tomašević an, dass der Start verschoben werde, wahrscheinlich um einen Monat. Viele Bürger*innen beklagten, dass die vorgeschriebene Begrenzung, welche die Gültigkeit der Monatsparkscheine auf einen Radius von rund 500 Meter um den Wohnsitz begrenzen würde, den Anrainer*innen jegliche Parkmöglichkeit nehmen würde. Nun will die Stadt ein neues Modell prüfen.
Von 2013 bis 2024 wanderten 1.214 Ärzt*innen aus Kroatien aus. Im Durchschnitt treffen Ärzt*innen diese Entscheidung im Alter von 36 Jahren und mit durchschnittlich acht Jahren Berufserfahrung. Von der Gesamtzahl der ausgewanderten Ärzt*innen sind 57 Prozent Frauen. Grund für diese Entscheidung sind laut einer Studie oft die schlechte Verwaltung und Organisationsstruktur des Gesundheitssystems. Der zweithäufigste Grund seien berufliche Ambitionen. Es werden auch schwierige Arbeitsbedingungen und ein hohes Maß an Korruption im Gesundheitswesen und im ganzen Land erwähnt. Darüber hinaus wurde die Entscheidung zur Auswanderung auch durch schlechte zwischenmenschliche Beziehungen, Mobbing, übermäßige Politisierung des Berufs und Freunderlwirtschaft beeinflusst. Als größtes Problem sehen die Auswanderer*innen, dass nichts unternommen werde, sondern die Probleme verschwiegen würden. An dieser Studie, die kürzlich von prominenten kroatischen Soziolog*innen durchgeführt wurde, nahmen 18 Ärzt*innen teil, die bereits im Ausland leben und arbeiten. Mit der Auswanderung unzufriedener Ärzt*innen verliert Kroatien wertvolle materielle und personelle Ressourcen. Im vergangenen Jahr sind 158 Ärzt*innen ausgewandert.
Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ
– Kroatische Demokratische Gemeinschaft) kündigte an, dass die Regierung in den
kommenden Wochen das neue Energiepreis-Subventionspaket für Bürger*innen und
Unternehmen vorstellen werde. Plenković ließ bereits durchblicken, dass der
Umfang der Subventionen für Strom- und Gaspreise gekürzt werden soll. Für
sozial Schwache würden die Energiepreise auch weiterhin subventioniert werden,
versicherte Plenković. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Subventionen
vollständig aufgehoben, oder ob zum Beispiel die Hilfen stärker
angepasst werden, was Expert*innen erwarten. Vor allem die EU-Kommission
hat kritisiert, dass die Hilfen in den vergangen zwei Jahren zu sehr nach dem
Gießkannenprinzip verteilt worden seien und diese die Bürger*innen nicht zum Wechsel
auf klimafreundliche Energiequellen motiviert hätten. Der Kroatische
Arbeitgeber*innenverband forderte von der Regierung, die Hilfen für
Kleinunternehmen behutsam zu senken, da ihnen ansonsten ein Anstieg der
Energieausgaben um rund 30 Prozent drohe. Die kroatische Regierung
hat in den letzten zwei Jahren rund 7,7 Milliarden Euro für
Energiesubventionen ausgegeben.
Trotz ehrgeiziger Pläne der Zagreber Stadtverwaltung, die Bildungseinrichtungen in der kroatischen Hauptstadt zu sanieren und zu modernisieren sowie neue Einrichtungen zu bauen, bleibt die Umsetzung weit hinter den Versprechen zurück. Bis Ende 2026 sollen 28 neue Kindergärten entstehen, die über 100 Millionen Euro kosten und Platz für 2.600 Kinder bieten sollen. Doch bereits jetzt gibt es erhebliche Verzögerungen. Rund 1.650 Kinder finden weiterhin keinen Platz in den überfüllten Kindergärten und die laufenden Bauarbeiten an neun Kindergärten sowie vier Schulen kommen nur schleppend voran. Vier Jahre nach dem Erdbeben stehen Sanierungen vieler Schulen und anderer Bildungseinrichtungen noch aus. Während die Stadtverwaltung betont, dass bis jetzt etwa 250 Millionen Euro investiert worden seien, kritisiert die Opposition die lange Umsetzung, die Überschreitung von Fristen und den Mangel an langfristiger Planung.
Die Stadt Zagreb hat angekündigt, 1.300 Wohnungen im Stadtteil Novi Jelkovec für insgesamt 169 Euro anzukaufen. Der symbolische Kaufpreis beträgt somit eine Kroatische Kuna beziehungsweise 0,13 Euro pro Wohnung. Dies liegt daran, dass der Verkäufer die Zagreber Stadtwerke sind. Die Wohnungen wurden 2008 als Gemeindewohnungen im östlichen Stadtteil gebaut. Die Stadt Zagreb hatte sie 15 Jahre lang von den Stadtwerken gemietet und zahlte eine Monatsmiete in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Die Zagreber Stadtwerke waren verpflichtet, die Wohnungen nach Ablauf des Mietvertrags und der Begleichung aller monatlichen Gebühren für eine Kroatische Kuna beziehungsweise 0,13 Euro pro Wohnung an die Stadt Zagreb zu verkaufen. Sobald der Gemeinderat diesen Beschluss am 6. September 2024 genehmigt, kann die Stadt Zagreb ihr Eigentumsrecht in den Grundbüchern eintragen lassen. Diese Gemeindewohnungen auf rund 400.000 Quadratmetern Fläche sind bis heute das einzige Projekt geförderten Wohnbaus in Zagreb.
Im Alter von 63 Jahren verstarb am 23. August 2024 Predrag
Fred Matić, sozialdemokratischer Abgeordneter im Europäischen
Parlament. Matić war erstmals 2019 und erneut bei den Wahlen im Juni
2024 gewählt worden. Aktuell war er stellvertretender
Vorsitzender des Ausschusses für Frauenrechte und
Geschlechtergleichstellung sowie stellvertretendes Mitglied des
Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Für seinen Kampf für Menschenrechte wurde er mit einem EU-Oscar ausgezeichnet. Matić ist ehemaliger
Minister für kroatische Veteran*innen und Freiwillige im Kroatischen
Vaterlandskrieg sowie pensionierter Brigadier der kroatischen Armee gewesen.
Für seine Verdienste um die Verteidigung der Heimat erhielt er neun höchste
staatliche Auszeichnungen und Medaillen sowie mehrere Anerkennungen und Preise.
Er ist Autor des Romans "Nichts Falsches" (Ništa lažno),
in dem er über die Verteidigung von Vukovar und seine Gefangenschaft in
Militärlagern schrieb. Er hat eine Reihe wichtiger Funktionen ausgeübt. Er war
unter anderem Berater der stellvertretenden Ministerpräsidentin der Republik
Kroatien und der Ministerin für kroatische Veteranen. Seine Partei-Kolleg*innen
beschreiben Matić als einen Patrioten, einen Kämpfer für Frauenrechte
und als ehrliche, mutige sowie lustige Person. Er verstarb aufgrund von
Komplikationen mit der Galle im Krankenhaus.
Groß war die Aufregung, als die Zagreber Stadtwerke, beziehungsweise deren Gassparte, im Mai die regionale Gaskonzession einem günstigeren Angebot eines Konkurrenzunternehmens unterlegen war und ihre Zagreber Kund*innen verlor. Nun haben die Zagreber Bürger*innen in ihren Briefkästen ein Flugblatt erhalten, in welchem sie die Stadtwerke bitten, nach Ablauf des bestehenden Vertrags am 30. September 2024 doch beim Zagreber Kommunalunternehmen zu bleiben. Die Gaswerke versprechen den Kund*innen niedrigere Preise als die, des zukünftigen Regionalkonzessionärs "Međimurje Gas". Verbraucherschützer*innen sehen diese Werbung jedoch kritisch. Zwar werden niedrigere Preise versprochen, es ist bislang aber noch nicht einmal der zukünftige staatlich regulierte Gaspreis bekannt, zu welchem ihn der Regionalkonzessionär anbieten will. Im Flugblatt wird nicht angegeben, welche Vertragsbedingungen im Falle einer Vertragsaufkündigung von Seiten der Kund*innen gelten werden. Das größte Problem ist, dass die Stadtwerke nicht betonen, dass potentielle Kund*innen eventuellen Marktschwankungen des Gaspreises ausgesetzt sein werden. Oppositionspolitiker*innen kritisierten die Reklame als neues Beispiel der Unfähigkeit des Bürgermeisters Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) und seiner Stadtwerksverwaltung. Es sei tragisch, dass die Gaswerke jetzt niedrigere Preise anbieten können, während in der Ausschreibung überhöhte Preise angegeben worden seien.
Nach den Parlamentswahlen im April 2024 sind die kroatischen Parteien derzeit mit ihren Partei-Tagen beschäftigt. Die krisengebeutelte Sozialdemokratische Partei (SDP) wird am 14. September 2024 einen komplett neuen Vorstand wählen. Der amtierende Präsident Peđa Grbin, der wegen seiner Politik immer wieder kritisiert wurde, wird nicht mehr antreten. Bis 28. August 2024 können interessierte Kandidat*innen ihre Kandidatur für das Amt des Parteipräsidenten einreichen. Bislang haben drei Kandidat*innen ihre Absicht angekündigt, die größte Oppositionspartei in Zukunft anführen zu wollen. Der ehemalige Verkehrsminister Siniša Hajdaš-Dončić gilt als Favorit. Hinter ihm stehen die aktuellen Parteigranden, sowie der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos), der trotz seiner angeblichen unparteiischen Funktion als Staatspräsident, hinter den Kulissen die Politik seiner ehemaligen Partei bestimmt. Die Favoritenrolle von Hajdaš-Dončić wird von vielen Analytiker*innen als "tragisch" bezeichnet, da er die Kontinuität einer Politik darstellt, wegen der die Partei seit 2016 in der Opposition ist. Im Gegensatz zu ihm gilt die Kandidatur der bislang in der Öffentlichkeit unbekannten Sanja Major als erfrischend. Major, die bislang Vizepräsidentin des Sozialdemokratischen Frauenforums ist, erklärte, dass sich die SDP wieder auf ihre Kernbotschaften der Sozialdemokratie besinnen müsse. Auch müsse die Partei aufhören, jedem Wink des Staatspräsidenten zu folgen. Major werden allerdings nur sehr geringe Chancen zugerechnet. Der dritte Kandidat ist der Gemeindevorsteher der Ortschaft Kalnik, Mladen Kešer. Ihm werden so gut wie keine Chancen zugerechnet
Die Stadt Zagreb hat 956.000 Euro für die Sanierung des Gebäudevorplatzes im Grätzel Dugave im südlichen Stadtteil bereitgestellt. Die Stadtverwaltung plant, jährlich zwei bis drei Vorplätze großer Wohngebäude zu erneuern. Rund 30 Vorplätze gibt es in Zagreb und alle befinden sich in einem schlechten Zustand. Für ihre Umgestaltung sind Mittel im Stadtbudget vorgesehen. Die neue städtische Verordnung über die Instandhaltung von Gebäudevorplätzen legt klare Kriterien für die Priorisierung fest. Dazu zählen die Anzahl sowie die Bedeutung der Inhalte der Vorplätze, Ort und Funktionalität des Vorplatzes, Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit sowie die Bewohner*innenzahl. Die Sanierungsarbeiten sollen innerhalb von acht Monaten abgeschlossen sein. Wie der Zagreber Vizebürgermeister Luka Korlaet (M – Wir können's!) anlässlich der Besichtigung der Arbeiten betonte, werden Parkplätze wegfallen, Bäume gepflanzt und die Vorplätze mit moderner urbaner Ausstattung eingerichtet. Korlaet hofft, dass die neuen Versammlungsorte Raum zum Flanieren, Verweilen und für Begegnung schaffen werden.
Die energetische Sanierung der Petar-Preradović-Volksschule im Zagreber
Grätzel Peščenica ist in vollem Gange. Heizungsrohre werden derzeit
ausgetauscht, in Kürze wird die Schule mit modernen Klimaanlagen
ausgestattet. Zu Beginn des Schuljahres können die Schüler*innen dieser
Volksschule dann in einer energetisch sanierten Schule begrüßt werden.
Durch diese Sanierung werden Heiz- und Kühlkosten deutlich eingespart. Bisher
wurde das Dach saniert, die Fassade aufgefrischt und neue Fenster
installiert. Heuer wird am Heizungssystem, der Ventilation und
der Klimatisierung gearbeitet. Schüler*innen und Schulpersonal werden
somit bessere Arbeitsbedingungen haben, Hitze und Kälte werden kein Problem
mehr darstellen. Bis Anfang 2025 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Der
Wert dieser Arbeiten wird auf etwa 2 Millionen Euro geschätzt.
Die Präsidentschaftswahlen in Kroatien werden voraussichtlich im Dezember 2024 stattfinden, wobei das genaue Datum von der Regierung festgelegt wird. Laut Gesetz müssen die Wahlen spätestens 30 Tage vor dem Ablauf der aktuellen Legislaturperiode, also bis zum 19. Februar 2025, abgehalten werden. Das frühestmögliche Datum wäre der 22. Dezember 2024, der späteste Termin der 5. Jänner 2025. Traditionell werden die Wahlen an einem Sonntag abgehalten. Die wichtigsten Kandidat*innen stehen bereits fest. Zoran Milanović, der amtierende parteilose Präsident, wird von der Sozialdemokratischen Partei (SDP) unterstützt und strebt eine zweite Amtszeit an. Die konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) schickt das ehemalige Parteimitglied und einstigen Wissenschafts- und Bildungsminister Dragan Primorac (parteilos) ins Rennen. Marija Selak Raspudić tritt als unabhängige Kandidatin an, möglicherweise mit Unterstützung kleinerer Parteien. Die Unterstützung der rechten Partei Brücke (MOST), mit der Selak Raspudić in die Politik einstieg, ist ihr noch nicht sicher. Die linke Partei des aktuellen Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević Wir können's! (M) hat offiziell noch keine*n Kandidat*in nominiert, es wird gemunkelt, dass ihre Kandidatin Ivana Kekin (M) antreten wird. Auch die rechte Partei Vaterlandsbewegung (DP) hat bis jetzt niemanden nominiert – nach dem Parteitag soll bekanntgegeben werden, ob sie jemanden nominieren oder gegebenenfalls jemanden unterstützen werden. Analytiker*innen zufolge könnte es bei der Stichwahl zwischen Milanović und Primorac ganz eng werden. Aber auch Selak Raspudić könnte überraschen.
Die Immobilienpreise in Kroatien werden immer höher. Mit dem Anstieg des Quadratmeterpreises steigt auch der Mietpreis. Im vergangenen Jahr stiegen die Mietpreise um elf Prozent. Beispielsweise beträgt in Zagreb der Mietpreis einer Wohnung mit einer Fläche von 30 Quadratmetern mindestens 500 Euro. Für eine Wohnung von 50 Quadratmetern muss häufig mehr als 700 Euro ausgegeben werden. Die Mietpreise sind auch laut den Bürger*innen im Verhältnis zu den Gehältern zu hoch. Nach Ansicht einer Vermieterin aus Zagreb ist Wien eine Stadt, die sich in punkto Wohnen gut um ihre Bewohner*innen kümmert. Um dieses Problem auch in Kroatien zu lösen, bereitet die kroatische Regierung ein staatliches Mietprogramm vor. Es geht um eine Art Mietbeihilfe. Dieses Programm soll einen marktgerechten sowie einen erschwinglichen Mietpreis einführen. Eigentümer*innen die ihre Wohnungen vermieten, bekommen vom Staat die Differenz zwischen erschwinglichem und dem marktgerechten Mietpreis erstattet. Tatsache ist, dass allein in Zagreb rund 50.000 Wohnungen leer stehen, auf Landesebene geht es um mehr als eine halbe Million Wohnungen. Das neue Mietprogramm wird derzeit ausgearbeitet und soll Ende August der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Während die Bürger*innen dieses Programm begrüßen, sind sich einige Expert*innen seines Erfolgs nicht so sicher, da es bereits ein ähnliches Modell gab, das allerdings zu einem Anstieg der Immobilienpreise führte. Sie befürchten, dass dies erneut passieren könnte. In einem sind sich jedoch alle Expert*innen einig – es gilt sowohl Mieter*innen als auch Vermieter*innen zu schützen.
Die Parkplätze im Zagreber Stadtzentrum vor der Rechtwissenschaftlichen Fakultät sind sozusagen über Nacht verschwunden. An ihrer Stelle wurden zwei neue Radwege geschaffen. Mit diesem Schritt möchte die Stadt Zagreb die Lebensqualität ihrer Einwohner*innen langfristig verbessern und auf eine grünere Zukunft hinarbeiten. Während einige diese Veränderung unterstützen und die Vorteile sicherer Fahrradwege befürworten, sind andere wegen des Verlusts der Parkplätze verärgert. Auch nach Ansicht von Mislav Herman, Vorsitzender der Zagreber Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ), hätte die Stadt erst eine umfassende Verkehrsanalyse durchführen müssen. Diese hätte dann zu günstigeren und effizienteren öffentlichen Verkehrsmitteln sowie einer größeren Anzahl von Parkplätzen in den neu gebauten Parkhäusern, Tief- und Grätzelgaragen führen sollen. Als letzter Schritt hätten dann Parkplätze im Zagreber Zentrum abgeschafft werden können, kommentierte Herman gegenüber dem Nachrichtensender N1. Der Präsident des Radfahrer*innenverbandes "Sindikat biciklista", Janko Verenčina, sieht im Unterfangen der Zagreber Stadtverwaltung analog zu Ljubljana, Wien und Berlin einen europäischen Trend, bei dem der Raum nicht den Fußgänger*innen weggenommen werde, um Radwege zu schaffen, sondern der Raum für Kraftfahrzeuge reduziert werde. Immer weniger Menschen sollten aufs Auto angewiesen sein. Dadurch würde die Luftverschmutzung sowie der Lärm reduziert und das Leben in der Stadt angenehmer und sicherer, fügte Verenčina hinzu.
Kroatien hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Energiewende gemacht, insbesondere durch den Ausbau von Solarenergie. Im Jahr 2022 wurden 8.666 neue Solarkraftwerke ans Netz angeschlossen, in der ersten Hälfte des Jahres 2023 kamen weitere 5.688 hinzu. Damit könnte die Anzahl der Solaranlagen aus dem Vorjahr übertroffen werden. Aktuell sind etwa 18.000 Solaranlagen in Betrieb, was eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber den weniger als 3.000 Anlagen im Jahr 2020 darstellt. Es wird erwartet, dass bis 2025 eine Kapazität von 963 Megawatt gegenüber dem aktuellen Stand erreicht wird. Dies zeigen die Angaben der kroatischen Vereinigung für Erneuerbare Energiequellen (OiEH). Die Gesamtinvestitionen in Solar- und Windkraftanlagen sollen bis 2030 sogar 1,3 Milliarden Euro und bis 2050 zwischen 2,7 und 4,6 Milliarden Euro betragen. Bis 2050 soll die Kapazität der Solaranlagen 8.000 Megawatt erreichen, was den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Energieerzeugung unterstützt und den Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft ebnet.
Während der Pressekonferenz anlässlich des internationalen Tages der Jugend präsentierte das Jugendnetzwerk Kroatiens einige Empfehlungen zur Einbindung junger Menschen in politische Prozesse. Einer der Vorschläge, der sich ausschließlich an politische Parteien richtet, ist die Einführung von Quoten für Jugendliche auf den Kandidat*innen-Listen. Das Netzwerk möchte sicherstellen, dass junge Menschen bei Kommunal-, Parlaments- und Europawahlen als Kandidat*innen auf den Listen erscheinen. Bei den letzten Wahlen zum kroatischen Parlament wurde aus den ersten elf Wahlkreisen keine einzige Person unter 30 Jahren gewählt, was laut dem Jugendnetzwerk verheerend ist. Derzeit sind nur drei junge Mandatar*innen im Parlament. Von der Gesamtzahl der Kandidat*innen bei den Parlamentswahlen 2024 waren nur 10,2 Prozent davon junge Personen. Das Netzwerk wies außerdem darauf hin, dass die Parteien nicht über Themen sprechen, die für die Jugend wichtig sind. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung sollten gerade junge Menschen andere Jugendliche ansprechen, so die Geschäftsführung des Netzwerkes. Darüber hinaus setzt sich das Jugendnetzwerk Kroatiens dafür ein, das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre zu senken und das Schulfach "Politische Bildung " in allen Schulen einzuführen. Weitere Empfehlungen sind die Einführung des Schulfaches "Politik und Wirtschaft " in Berufsschulen, die Einbeziehung junger Menschen in partizipative Budgetierungsprozesse auf lokaler Ebene und die Stärkung der Unabhängigkeit lokaler Jugendräte.
Die Eurostat-Daten zeigen, dass in Kroatien die Preise für Lebensmittel, Telekommunikationsdienstleistungen und Elektronik höher sind als in den restlichen EU-Ländern. Lebensmittel kosten 22 Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt, während Säfte, Mineralwasser, Kaffee und Tee sogar um 27 Prozent teuer sind. Kroatische Bürger*innen geben für Brot und Getreide 15 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt aus, während Milch, Käse und Eier vier Prozent teuer sind. Außerhalb der Lebensmittelkategorie sind einige Dinge in Kroatien günstiger. Überraschenderweise sind Fleisch, Obst und Gemüse günstiger als in anderen EU-Staaten. Dies betrifft auch Zigaretten, Möbel, Transportdienstleistungen und Dienstleistungen in Hotels, Cafés und Restaurants. Die Eurostat-Daten zeigen ferner, dass der kroatische Lebensstandard durch relativ niedrige Wohnkosten und günstige Energiepreise unterstützt wird. Strom in Kroatien ist etwa für die Haushalte um ein Vierfaches billiger als für die restlichen EU-Bürger*innen.
Nach mehr als 18 Jahren ist der Bau von 47 Kilometern der Autobahn von Zagreb nach Sisak letztendlich abgeschlossen. Es wurden rund 440 Millionen Euro investiert. Der Antrag auf eine technische Inspektion des letzten Abschnitts von der Gemeinde Lekenik bis zur Stadt Sisak wurde bereits eingereicht. Der Abschnitt ist elf Kilometer lang, die gesamte Ausrüstung, Signalanlagen und die Leitplanken sind installiert. Die Überprüfung sollte innerhalb der nächsten zwei Monate abgeschlossen sein. Die Arbeiten sollten schon im heurigen Februar abgeschlossen werden, die Fristen wurden aber aufgrund von Überschwemmungen, Regen und Steinmangel verlängert. Das Gelände war extrem anspruchsvoll, da der Abschnitt durch ein sumpfiges Gebiet führt, sodass zuerst bis zu fünf Meter hoch aufgeschüttet werden musste. Etwa 2,5 Kilometer einer zweispurigen Straße – die Stadteinfahrt nach Sisak – sollen an diese Autobahn angeschlossen werden. Die Stadteinfahrt wird allerdings mindestens ein weiteres Jahr im Bau sein. Aufgrund der Verspätung wurde beschlossen, eine temporäre Verbindung zur Autobahn zu bauen. Bis diese fertiggestellt ist, erhält der erwähnte Abschnitt der Autobahn keine Nutzungsgenehmigung. Die vorläufige Lösung soll bis Ende September fertig sein. Die Bewohner*innen von Sisak sind sehr zufrieden, weil sie mit der Hauptstadt bald besser verbunden sein werden. Die feierliche Eröffnung ist für Ende des Jahres vorgesehen.
In Kroatien steht eine Reform der Beschäftigung im öffentlichen Dienst bevor. Sie soll die Staatsverwaltung ins 21. Jahrhundert bringen. Das kroatische Ministerium für Justiz, Verwaltung und digitale Transformation unternimmt derzeit die letzten Schritte, um die Reform des Systems umzusetzen, in dem fast 32.000 Personen tätig sind. Sie umfasst ein kompetenzbasiertes Rekrutierungssystem und die Einführung eines zentralen Beschäftigungssystems. Der gesamte Prozess von der Bewerbung bis zum Testverfahren wird digitalisiert. Dies gewährleistet die Objektivität und Transparenz des Auswahlverfahrens sowie die Rekrutierung der besten Kandidaten. Die Reform wird mit über 1,9 Millionen Euro finanziert und setzt sich unter anderem zum Ziel, junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Das neue System soll die Effizienz der öffentlichen Verwaltung verbessern und schon ab Juli in Betrieb genommen werden. Diese Frist wurde auf November 2024 verschoben, da sich die Entwicklung des zentralen Auswahlsystems verzögert. Obwohl das neue System sich an den Fähigkeiten der Kandidat*innen orientieren soll, sind die Expert*innen etwas skeptisch, ob damit die Freunderlwirtschaft minimiert wird.