Zagreb: Bürgermeister kann auch Erdbebenhilfe nicht ohne Affären abwickeln

​Seit einigen Tagen zieht der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei) durch jene Bezirke, die vom Erdbeben am 22. März 2020 am stärksten betroffen waren. An verschiedenen Orten können sich BürgerInnen kostenloses Baumaterial wie Ziegelsteine, Dachziegel oder Bauholz abholen. Das Material wurde aus einem, nach dem Erdbeben gegründeten, Hilfsfonds finanziert. In den Fonds wurden seit dem Erdbeben umgerechnet rund drei Millionen Euro eingezahlt. Jedoch wurde nun bekannt, dass ein Teil des Materials, ohne Ausschreibung, von einem Unternehmen gekauft wurde, dessen Besitzer ein Parteifreund von Bandić​ und Leiter der Parteifiliale  in der an Zagreb angrenzenden Stadt Dugo Selo ist. Dieser wollte jedoch keinerlei Informationen dazu geben, zu welchen Preisen das Baumaterial gekauft wurde. Um diese und ähnliche Probleme und Affären zu hinterfragen, fordern die Zagreber Oppositionsparteien bereits seit Wochen die Einberufung einer Gemeinderatssitzung zum Erdbeben.​