Am 14. Oktober 2024 nahm die Polizei im Rahmen
einer umfangreichen Ermittlungsaktion Durchsuchungen bei den Prager
Verkehrsbetrieben (DP) vor. Dabei wurden 13 Personen
festgenommen und wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit
öffentlichen Aufträgen angeklagt. Unter den Beschuldigten und Verdächtigen
befinden sich prominente Vertreter der DP-Führungsebene, etwa Generaldirektor
Petr Witowski, Personalchef Jiří Špička, Vorstandsmitglied Marek Kopřiva sowie
Sicherheitsdirektor Bohdan Frajt. Witowski wies die gegen ihn erhobenen
Vorwürfe zurück und erklärte, er habe die Ermittlungsbehörden aktiv bei ihrer
Arbeit unterstützt. Detaillierte Informationen zu den Vorwürfen finden sich auf
der Website der Prager Oberstaatsanwaltschaft. Medienberichten zufolge stehen
im Zentrum der Ermittlungen unter anderem Verträge zur Sicherung der Prager
U-Bahn. So hätten die DP im Jahr 2010 einen umfassenden Vertrag mit einem
Konsortium von Saab Czech und AŽD Praha abgeschlossen. Nach zwei Jahren
zog sich Saab Czech aus dem Vertrag zurück und lieferte ausschließlich an AŽD
Praha, wo derzeit ebenfalls Ermittlungen laufen. Prags Vizebürgermeister Zdeněk
Hřib (Piratenpartei) forderte nach einer Sitzung des Stadtrats den Rücktritt
von Generaldirektor Witowski, obwohl dieser nicht direkt angeklagt wurde.
Sollte Witowski diesem Aufruf nicht folgen, würde Hřib dessen Abberufung in
einer Sitzung des DP-Aufsichtsrats vorzuschlagen.