Eine niedrige Geschwindigkeit der öffentlichen
Verkehrsmittel zählt zu den größten Problemen im Zagreber Straßenverkehr. Busse
und Straßenbahnen fahren im Durchschnitt nur 16 Kilometer in der Stunde und
vielerorts bleiben die Fahrzeuge im Berufsverkehr stecken. Die Zagreber
Stadtverwaltung hat nun bei der Zagreber Verkehrsfakultät eine Studie in
Auftrag gegeben, die eruieren soll, wo es in der Stadt möglich ist,
Sonderfahrstreifen für die Öffis zu errichten. Problematisch bleibt, dass
Autofahrer*innen die schon existierenden Sonderfahrstreifen oft ignorieren und
selbst befahren. Laut Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir
können's!) könnten solche Verkehrsübertretungen mithilfe neuer Straßenbahnen geahndet
werden, die in rund einem Jahr mit 360-Grad-Kameras bereitstehen sollen. Tomašević
ignorierte in diesem Zusammenhang das bestehende Reglement, wonach die Stadt
Zagreb und ihre Unternehmen keinerlei Befugnis zur Ahndung von sich
bewegenden Fahrzeugen haben. Dafür ist die Polizei zuständig, welche sich in der
Zuständigkeit des Innenministeriums befindet.