Die Stadtverwaltung von Prag untersagt sogenannte Pub Crawls, also organisierte nächtliche Touren durch Prager Lokale für Tourist*innen. Der entsprechende Beschluss wurde am 14. Oktober 2024 im Stadtparlament verabschiedet und trat unmittelbar nach seiner Veröffentlichung in Kraft. Insbesondere der erste Prager Bezirk hatte das Verbot gefordert, weil dieser am stärksten unter dem nächtlichen Lärm betrunkener Tourist*innen gelitten hätte. Die Stadt setzte das Verbot durch die Änderung der sogenannten Marktordnung um, die festlegt, wo gewerbliche Aktivitäten ausgeübt werden dürfen. Nun verbietet die novellierte Verordnung das "mobile Erbringen von Dienstleistungen", wozu auch Kneipentouren zählen, mit Ausnahme der klassischen Begleitung von Gruppen oder Einzelpersonen zwischen 6 und 22 Uhr. In der Begründung für den Schritt wurden die Auswirkungen von Pub Crawls auf das städtische Leben und die Verwaltung angeführt, wie beispielsweise die Störung der Nachtruhe, erhöhte Lärmbelästigung, Verschmutzung des öffentlichen Raums und ein erhöhter Sicherheitsaufwand. Ein weiteres Problem ist laut Magistrat die Schädigung des Rufs und des Images Prags durch das regelmäßige Auftreten betrunkener Gruppen. Übermäßiger Alkoholkonsum und aufdringliches Verhalten im Zusammenhang mit Pub Crawls würden den Eindruck eines Mangels an Kultiviertheit erwecken, das Sicherheitsgefühl verringern und dazu führen, dass bestimmte Orte gemieden würden. Dies könne sich eventuell negativ auf die Wahrnehmung der Stadt durch Tourist*innen, potenzielle Investor*innen und die Bürger*innen selbst auswirken. Den Firmen zufolge, die die Pub Crawls organisieren, handelt es sich um einen populistischen Schritt.