Dass das Wertesystem in der Zagreber Stadtverwaltung und den städtischen Unternehmen schwer angeschlagen ist, zeigen tägliche Pressemeldungen über andauernde Korruptionsprozesse. Nachdem zu Beginn der Woche ein hochrangiger Beamter negative Schlagzeilen machte, weil er bereits neun Familienmitglieder in der Stadt anstellte, ist nun ein weiterer Fall an die Öffentlichkeit gelangt. Jedoch handelt es sich nicht um direkte Begünstigung, sondern um einen Betrugsfall, in dem jemand einer Bürgerin einen Job für ihren Sohn versprochen hat, da er angeblich gute Kontakte zu einem Verwaltungsratsmitglied der Stadtwerke hat. Von der Dame nahm er 10.000 HRK (ca. 1.250 EUR) für die "anfallenden Kosten" entgegen. Jedoch hielt er sie dann mit verschiedenen Ausreden hin, worauf die Dame das Verwaltungsratsmitglied direkt kontaktierte. Es stellte sich heraus, dass er den "Vermittler" nicht kannte. Gemeinsam meldeten sie den Fall der Zagreber Polizei, die den Betrüger verhaftete. Auf die Dame wartet eine Anklage wegen Bestechungsversuchs. Die Zagreber Stadtwerke veröffentlichten deswegen eine Presseerklärung, in der sie die BürgerInnen vor derartigen BetrügerInnen warnen.