Seit 2011 gibt es die Budapester ÖPNV-Karte, mit der
die Fahrgäste nicht nur die Linien der Budapester Verkehrszentrale (BKK),
sondern auch die staatlichen Bahn-, S-Bahn und Fernbuslinien innerhalb der Stadtgrenzen
benutzen können. Diese Karte soll nun ab März abgeschafft werden, was nach
Schätzungen für mehrere hunderttausend Fahrgäste Probleme und höhere
Fahrtkosten bedeuten wird. Das Ministerium für Bau und Verkehr kündigte am 20. Dezember aufgrund eines Abrechnungsstreits einseitig den Vertrag mit der Stadt über die Budapester Öffi-Karte. Katalin Walter, Direktorin der BKK, erklärte, dass
der Abrechnungsstreit über die enorm gestiegenen Kosten, die Budapest dem Staat
für den Betrieb der Vorortbahn zahlen müsse, aber nicht zahlen wolle, nichts
mit der Fortführung des Vertrages über die Karte zu tun habe. Vom Ministerium sei kein Angebot gekommen. Die Ungarischen Staatsbahnen (MÁV) und das Fernbusunternehmen
Volánbusz haben sich mit der BKK darauf geeinigt, dass die Karte statt am 1.
Jänner erst am 1. März, nach Einführung eines neuen landesweiten Tarifsystems,
eingeführt wird. Dies wurde am 9. Jänner von Bau- und Verkehrsminister János
Lázár (Fidesz – Bund Junger Demokraten) präsentiert. Ab dem 1. März werden die bisherigen
Zug- und Fernbuslinienkarten abgeschafft und durch Landes- sowie
Burgkomitatskarten ersetzt. Lázár machte Budapest das Angebot, dass die Budapest-Karte
unverändert bleiben kann, wenn die BKK die Landes- und Burgkomitatskarten
ebenfalls annimmt. Der ehemalige Staatssekretär für Verkehr und BKK-Gründer Dávid
Vitézy erklärte, dass die Abschaffung der Budapester Öffi-Karte einen
beispiellosen Rückschritt für den öffentlichen Nahverkehr in Budapest bedeuten
würde, nannte Lázárs Angebot sinnlos und forderte die beiden Parteien erneut
auf, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, um eine Lösung zu finden.