Massenkündigungen bedrohen das slowakische Gesundheitssystem

22.10.2024

Die Lage im slowakischen Gesundheitswesen spitzt sich weiter zu. Bis Ende Oktober 2024 planen etwa 2.460 Ärzt*innen in Krankenhäusern, ihre Kündigung einzureichen. Betroffen sind Ärzt*innen aus Universitäts- und Lehrkrankenhäusern sowie aus privaten Kliniken. Diese Ankündigung machte Peter Visolajský, Vorsitzender der Ärzt*innengewerkschaft (LOZ), am 22. Oktober 2024 auf einer Pressekonferenz. Vor allem stark ausgelastete Abteilungen wie Chirurgie, Gynäkologie, Innere Medizin und Kardiologie könnten durch die Massenrücktritte lahmgelegt werden. Die LOZ fordert ein funktionierendes System, das ausreichend medizinisches Personal in den Spitälern sicherstellt. Die Gewerkschaft kritisiert die geplante Umwandlung staatlicher Krankenhäuser in Aktiengesellschaften sowie den Einfluss wohlhabender Unternehmer*innen​ und Finanzgruppen auf den Gesundheitssektor. Die LOZ drängt die Regierung zu einem dringenden Treffen, um Lösungen für die wachsenden Probleme im slowakischen Gesundheitswesen zu finden. Visolajský betonte, dass die Gesundheitsversorgung eine Regierungsangelegenheit sei und nicht allein dem Gesundheitsministerium überlassen werden dürfe.​

Quelle: teraz.sk, Bratislava