Großdemonstration gegen Kindesmissbrauch in Budapest

16.2.2024

​Unter dem Motto "Draußen sind jetzt Monster unterwegs" wurde am Freitag, den 16. Februar auf dem Budapester Heldenplatz eine Demonstration gegen Kindesmissbrauch gehalten. Organisiert wurde die friedliche und parteiunabhängige Demo von neun Vertreter*innen der ungarischen Content-Creator-Community. In den Reden wurde der Vorwurf laut, der ungarische Staat habe die minderjährigen Opfer sexuellen Missbrauchs im Stich gelassen und die Täter davonkommen lassen.​ Anlass für die Demonstration war, dass Staatspräsidentin Katalin Novák (parteilos) noch im April 2023 anlässlich des Papstbesuches in Budapest einen Mann begnadigt hatte, der wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen verurteilt worden war. Diese Entscheidung wurde erst Anfang Februar durch Medienberichte bekannt und erschütterte die ungarische Öffentlichkeit. Aufgrund des Skandals mussten sowohl Novák, als auch die bereits damalige Ex-Justizministerin Judit Varga (Fidesz – Bund Junger Demokraten) von ihren Ämtern zurücktreten. Später wurden sie von Zoltán Balog (Fidesz – Bund Junger Demokraten), Ex-Minister für Humanressourcen gefolgt, der ebenfalls im Begnadigungsprozess verwickelt war. An der Demonstration nahmen Schätzungen zufolge etwa 150.000 Personen teil. ​

Quelle: telex.hu, Budapest