Am 7. Mai 2020 wird der Zagreber Gemeinderat zum
ersten Mal seit zwei Monaten wieder tagen. Dem Letztstand zufolge wird die
Sitzung via Google-Hangout abgehalten. Dies sorgte jedoch - wie das Krisenmanagement des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (365RIS – Arbeits-
und Solidaritätspartei) im Umgang mit den Folgen des Erdbebens im Allgemeinen - für Kritik. Stattdessen forderten die Oppositionsparteien eine
"normale" Sitzung unter Einhaltung aller Hygienevorschriften. Ihrer
Meinung nach wolle Bürgermeister Bandić durch die virtuelle Sitzung nur
jegliche Kritik an seinem Versagen in dieser Krise verstummen lassen. Bandić
erklärte daraufhin, dass er keinen Einfluss auf die Organisation der Sitzung habe
und dass diese Zuständigkeit bei seinem Koalitionspartner, der "Kroatischen
Demokratischen Gemeinschaft" (HDZ), und dem von ihr gestellten Gemeinderatspräsidenten
Drago Prgomet liege. Prgomet organisierte am 3. Mai 2020 eine Pressekonferenz,
auf der er Bandić scharf kritisierte. Seiner Meinung nach müsse die HDZ ihre
Zusammenarbeit mit Bandić überdenken. Bandić würde seine Koalitionspartei
erniedrigen und bezüglich der Sitzung die Unwahrheit sprechen. Die Entscheidung
sei stattdessen gemeinsam getroffen worden, einzig die Sicherheit der Anwesenden
sei das bestimmende Kriterium gewesen.