In Berlin trafen die Türkei und die Niederlande im Viertelfinale der EM aufeinander. Türkische Fans zeigten, wie auch schon bei den Spielen zuvor, den Wolfsgruß der rechtsextremistischen Grauen Wölfe. Die UEFA-Disziplinarkammer hatte den Spieler Merih Demiral gesperrt, nachdem er beim Achtelfinalsieg gegen Österreich die Geste gezeigt hatte. Nachdem Fans den Wolfsgruß bei einem Fanmarsch vor dem Viertelfinale zeigten, wurde dieser von der Polizei abgebrochen. Die "Grauen Wölfe" gelten als größte rechtsextreme Bewegung in Deutschland - das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet ihr rund 12.000 Anhänger*innen zu. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet, verboten ist die Organisation jedoch nicht, ebensowenig ihre Symbole. In der Türkei ist die ultranationalistische Partei MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Inmitten des "Wolfsgruß"-Eklats ist auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan für einen Kurzbesuch zum EM-Viertelfinalspiel der Türkei gegen die Niederlande nach Berlin gereist.