Demonstrant*innen in Belgrad protestieren gegen Lithiumabbau

12.8.2024

​Nach mehr als 40 Protesten ​gegen den Lithiumabbau und das Projekt "Jadar" in Städten in ganz Serbien fand ​am 10. August eine große Kundgebung in Belgrad unter dem Motto "Es wird keine Mine geb​en" statt. Mit mehreren Zehntausend Bürger*innen war dies bisher die größte Umwelt-Protestversammlung in Serbien. Vor 40 Tagen übergaben Umweltorganisationen der serbischen Regierung die Forderung, bis zum 10. August ein Gesetz zum Verbot von geologischen Untersuchungen und dem Abbau von Lithium und Bor zu verabschieden. Diese Forderung wurde bis zu dem angegebenen Datum nicht erfüllt. Nachdem der formelle Teil des Protests in Belgrad beendet war, begannen die versammelten Bürger*innen mit Blockaden an mehreren Orten in der Stadt. Die Demonstrierenden blockierten in der Nacht die rechte Spur der Autobahn in den Stadtteil Novi Beograd sowie die Bahnhöfe Prokop und Novi Beograd. In den Morgenstunden löste die Polizei die Versammlung auf und nahm drei Aktivist*inn​en fest. Der serbische Premierminister Miloš Vučević (SNS – ​Serbische Fortschrittspartei) bezeichnete die Teilnehmer*innen des Protests als "erbärmliche Bande" und erklärte, dass der Protest in Belgrad politisch motiviert und ein "versuchter Staatsstreich" gewesen sei.​

Quelle: Danas, Belgrad