Bund will deutsches 49-Euro-Ticket nur bis Ende 2023 mitfinanzieren

4.9.2023

Wenn es nach Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP – Freie Demokratische Partei) geht, soll es bald möglich sein, mit dem 49-Euro-Ticket nach Frankreich zu fahren. Hintergrund der Idee: Frankreich plant die Einführung eines 49-Euro-Tickets wie in Deutschland. Das sei ein großes Signal für ein modernes ÖPNV-Angebot, lobte Wissing. Gleichzeitig gab es im Hintergrund diese Woche eine Auseinandersetzung mit der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg-Chefin Ute Bonde wegen der künftigen Finanzierung des 49-Euro-Tickets. Laut Bonde wolle Wissing, dass ab 2024 die Bundesländer weitere Mehrkosten allein tragen sollen. Das gehe laut Bonde so nicht. Wissing lehnt jedoch eine höhere Kostenbeteiligung des Bundes am Deutschlandticket ab. Vielmehr müssten Vertriebskosten im öffentlichen Nahverkehr eingespart werden, und zwar von rund zwei Milliarden Euro. Bonde zufolge seien aber gerade diese zwei Milliarden zufällig genau die Summe, die der Bund eigentlich beitragen müsste, um das Deutschland-Ticket für 49 Euro weiter anbieten zu können. Bislang teilen sich Bund und Länder die Kosten für das Deutschlandticket bis 2025 zu je 1,5 Milliarden Euro jährlich. Die Übernahme der Mehrkosten für das Ticket ist jedoch lediglich bis Ende dieses Jahres gesichert. Länder und Kommunen fordern regelmäßig mehr Geld vom Bund, um das Ticket langfristig zu sichern. Bei den Einsparmöglichkeiten sieht die Landesregierung in Berlin wenig Potenzial – der VBB sei als Zweiländer-Verbund bereits sehr effizient aufgestellt.

Quelle: rbb (Newsportal vom Rundfunk Berlin-Brandenburg), Berlin